Glucagonrezeptor
Synonym: Glukagonrezeptor
Englisch: glucagon receptor
Definition
Der Glucagonrezeptor, kurz GR, ist ein Gs-Protein-gekoppelter Rezeptor, der Glucagon als Ligand bindet. Er wird vor allem in der Leber und Niere exprimiert.
Genetik
Der Glucagonrezeptor wird durch das GCGR-Gen auf Chromosom 17 an Genlokus 17q25.3 kodiert.
Biochemie
Der Glucagonrezeptor kommt hauptsächlich in der Leber und den Nieren vor. Geringere Konzentrationen werden auch in Herz, Fettgewebe, Milz, Nebennieren, Pankreas, ZNS, Gastrointestinaltrakt und im Thymus exprimiert.
Struktur
Der Glucagonrezeptor hat ein Molekulargewicht von 62 kDa und besteht aus sieben Transmembrandomänen. Diese durchspannen die Zellmembran und besitzen eine extrazelluläre Bindungsstelle (N-Terminus) für den Liganden Glucagon und eine intrazelluläre Bindungsstelle für Gs-Proteine (C-Terminus).
siehe auch: G-Protein-gekoppelter Rezeptor
Signaltransduktion
Die extrazelluläre Bindung von Glucagon an den Glucagonrezeptor führt zur Konformationsänderung und der intrazellulären Bindung eines heterotrimeren Gs-Proteins. An diesem wird GDP zu GTP ausgetauscht. Der Austausch führt zur Aktivierung und Abspaltung der α-Untereinheit von der β/γ-Untereinheit des G-Proteins. Im Zytoplasma interagiert die α-Untereinheit mit der Adenylatzyklase und aktiviert diese. Dadurch wird ATP zu cAMP umgelagert, das verschiedene Kinasen (z.B. Proteinkinase A) aktiviert. Die aktivierten Kinasen regulieren über weitere Enzyme u.a. den Glukosestoffwechsel.
siehe auch: Proteinkinase A
Klinik
Mutationen im GCGR-Gen sind mit Diabetes mellitus Typ 2 und der Mahvash-Krankheit assoziiert.
Quellen
- GeneCards – GCGR Gene, abgerufen am 01.08.2024
- Kaur et al. The ubiquitination status of the glucagon receptor determines signal bias. JBC. 299(5):104690. 2023