Glatirameracetat
Synonyme: Copaxone, Capopolymer-1, Cop-1
Englisch: Glatiramer acetate
Definition
Glatirameracetat ist ein Immunmodulator, der zur Behandlung der schubförmigen MS eingesetzt wird. Es handelt sich um ein Gemisch synthetischer Polypeptide aus den Aminosäuren Glutamin, Tyrosin, Alanin und Lysin. Die Anwendung erfolgt durch subkutane Injektion (Fertigspritze).
Wirkmechanismus
Die Zusammensetzung des Glatirameracetats entspricht ungefähr jener des humanen Myelins und soll deswegen die Entzündungsreaktionen bei Multiple Sklerose vermindern. Glatirameracetat hat auch Einfluss auf die Antigenpräsentation, die T-Zelldifferenzierung und besitzt eine allgemein neuroprotektive Wirkung. Die Wirkung von Glatirameracetat setzt erst nach einigen Monaten ein. Schübe am Beginn der Behandlung dürfen deshalb nicht als Therapieversagen gewertet werden.
Anwendungsgebiete
Nebenwirkungen
- lokale Hautreizungen der Injektionsstelle (Rötung, Brennen, Juckreiz, lokales Ödem)
- systemische Postinjektionsreaktion (Luftnot, Herzrasen, Beklemmung, Angstgefühle, Schweißausbruch)
- Lymphknotenschwellungen
- Lipoatrophien
- Infektionen, grippeartige Symptome
- Hautneoplasien (meist benigne)
- Anorexie, Gewichtszunahme
- Angst, Depression, Nervosität
- Augenerkrankungen
- Palpitationen, Tachykardie
- Übelkeit, Erbrechen
- Pollakisurie, Harnretention
- Fieber und Schüttelfrost
Kontraindikationen
- Schwangerschaft
- Stillzeit
- Allergien gegen den Wirkstoff
- Patienten mit primär oder sekundär progredienter MS