Ganirelix
Synonyme: Ganirelixum u.a.
Handelsnamen: Orgalutran® u.a .
Englisch: ganirelix
1. Definition
Ganirelix gehört zur Wirkstoffklasse der GnRH-Antagonisten und kommt in der Reproduktionsmedizin zum Einsatz.
2. Indikationen
Ganirelix ist im Rahmen der assistierten Reproduktion zur Verhinderung eines vorzeitigen Anstiegs des LH-Spiegels bei Patientinnen, die sich einer kontrollierten ovariellen Hyperstimulation (COS) unterziehen, indiziert.
3. Applikationsformen
Das Arzneimittel wird als Injektionslösung subkutan appliziert.
4. Pharmakokinetik
Der Wirkstoff weist eine Bioverfügbarkeit von ca. 91% auf. Im Blut liegt Ganirelix zu 81,9% an Plasmaproteine gebunden vor. Die Plasmahalbwertszeit beträgt durchschnittlich 13 Stunden. Die Ausscheidung erfolgt zu 75% über den Stuhl und zu 22% über den Urin.
5. Wirkmechanismus
Ähnlich dem natürlichen GnRH bindet Ganirelix an die GnRH-Rezeptoren der Hypophyse. Durch die Unterbrechung der Hypothalamus-Hypophysen-Ovarien-Achse wird die Ausschüttung von Luteinisierendem Hormon (LH) sowie Follikel-stimulierendem Hormon (FSH) aus der Hypophyse gehemmt und die Ovulation verzögert.
6. Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
- Kopfschmerzen
- Störungen des Gastrointestinaltrakts: Übelkeit
- allergische Reaktionen: lokale Hautreaktionen an der Injektionsstelle, Hautrötung, Schwellung, Dyspnoe, Gesichtsödem
7. Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH) sowie anderen GnRH-Analoga
- Leberfunktionsstörungen
- Nierenfunktionsstörungen
- Schwangerschaft, Stillzeit