Gallopamil
Handelsnamen: Procorum
Definition
Gallopamil ist ein Calciumantagonist und Antiarrhythmikum, das zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt wird.
Chemie
Gallopamil hat die Summenformel C28H40N2O5 und eine molare Masse von 484,62 g/mol.
Indikationen
Allgemeines
Gallopamil wird zu 95% enteral resorbiert. Die Bioverfügbarkeit beträgt nur 20%. Im Blut liegt der Wirkstoff zu 90% an Plasmaproteine gebunden vor. Die durchschnittliche Plasmahalbwertszeit beträgt sechs Stunden, wobei der Arzneistoff größtenteils renal, zu einem Teil auch über den Stuhl eliminiert wird. Etwa 2% werden unverändert mit dem Urin ausgeschieden.
Wirkmechanismus
Gallopamil schließt Calciumkanäle und stellt somit ein Antiarrhythmikum aus der Klasse IV dar. Eine zusätzliche Muskelkontraktion bleibt aus, so dass es einerseits am Herzen negativ inotrop wirkt, andererseits an Gefäßen vasodilatativ. Dadurch kommt es zu einem Absinken des Blutdrucks und einem verlangsamten Herzschlag. Außerdem erhält das Herz durch die erweiterten Koronargefäße mehr Blut und wird daher besser mit Sauerstoff versorgt.
Unerwünschte Arzneimittelwirkung
- Kopfschmerzen, Schwindel
- Müdigkeit
- Myalgien, Arthralgie
- allergische Reaktionen
- Störungen des Gastrointestinaltrakts: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Obstipation
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
- Herzinsuffizienz
- Sinusknotensyndrom
- SA-Block, AV-Block
- Vorhofflimmern
- Myokardinfarkt
- Schwangerschaft, Stillzeit