Reproduktionsmedizin
Englisch: reproductive medicine
Definition
Die Reproduktionsmedizin ist ein Teilgebiet der Medizin, welches sich mit der Fortpflanzung, sowie der Prophylaxe, Diagnose und Therapie ihrer Fehlfunktionen, der Fertilitätsstörungen, beschäftigt. Die Reproduktionsmedizin schließt unter anderem die Fachgebiete Andrologie, Urologie, Gynäkologie und Genetik ein.
Methoden
Schwerpunkt der Reproduktionsmedizin ist die assistierte Reproduktion und damit die Weiterentwickung von Reproduktionstechnologien im Rahmen der In-vivo- und In-vitro-Fertilisation. Zu den von ihr verwendeten Methoden zählen unter anderem:
Weiterbildung
Die Reproduktionsmedizin bildet innerhalb der Gynäkologie einen eigenen "Schwerpunkt Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin". Voraussetzung für die Zulassung als Reproduktionsmediziner ist eine 36monatige Weiterbildung, von der 12 Monate während der Facharztweiterbildung, 24 Monate im ambulanten Bereich abgeleistet werden.
Weiterbildungsinhalte sind - neben vielen der o.a. Methoden:
- Erkennung und Behandlung geschlechtsspezifischer endokriner, neuroendokriner und fertilitätsbezogener Funktionen, Dysfunktionen und Erkrankungen sowie von Fehlbildungen des inneren Genitale in der Pubertät, der Adoleszens, der fortpflanzungsfähigen Phase, dem Klimakterium und der Peri- und Postmenopause
- endoskopische und mikrochirurgische Operationsverfahren
- fertilitätsbezogene Paarberatung
- Erkennung und Behandlung endokrin bedingter Alterungsprozesse
- Erkennung und Beurteilung psychosomatischer Einflüsse auf den Hormonhaushalt, auf die Fertilität und deren Behandlung
- genetisch bedingte Regulations- und Fertilitätsstörungen mit Indikationsstellung zur humangenetischen Beratung
- Erkennung und Behandlung des Androgenhaushaltes, Hirsutismus und des Prolaktinhaushaltes
- Endokrin bedingte Funktions- und Entwicklungsstörungen der weiblichen Brust
- gynäkologisch-endokrine Aspekte der Transsexualität