c-Fos
1. Definition
c-Fos ist ein Transkriptionsfaktor aus der Fos-Familie, der als Protoonkogen von klinischer Bedeutung ist.
2. Genetik
c-Fos wird beim Menschen durch das Gen FOS auf Chromosom 14 an Genlokus 14q24.3 kodiert. Es gehört zu den Immediate early genes (IEGs).
Das FOS-Gen wird rasch durch Neurotransmitter oder Medikamente aktiviert, die den cAMP-Signalweg stimulieren. Darüber hinaus kann die Aktivierung auch über den Ras/MAP-Kinase-Signalweg induziert werden, der wiederum durch eine Reihe von Wachstumsfaktoren aktiviert wird.
3. Biochemie
c-Fos besteht aus 380 Aminosäuren und hat eine molekulare Masse von 62 kDa. Es enthält einen basischen Leucin-Zipper zur Dimerisierung und DNA-Bindung sowie eine Transaktivierungsdomäne am C-Terminus. Es bildet Homodimere oder Heterodimere mit c-Jun, was zur Bildung des Aktivator-Proteins-1 (c-Fos/c-Jun-Komplex) führt, der an AP-1-spezifische Stellen in Promotor- und Enhancer-Regionen von Zielgenen bindet. Dadurch wandelt es extrazelluläre Signale in eine Anpassung der Zielgenexpression um.
4. Klinik
Mutationen im FOS-Gen treten bei verschiedenen Tumoren auf. Zudem wird c-Fos in einigen Krebsarten (z.B. Osteosarkomen) überexprimiert und wurde als unabhängiger prädiktiver Faktor für eine reduzierte Überlebensrate bei Brustkrebs sowie Ovarialkarzinom identifiziert.
5. Literatur
- Mahner et al. C-Fos expression is a molecular predictor of progression and survival in epithelial ovarian carcinoma. Br J Cancer. 99:1269–1275. 2008
- Zúniga-García und Riesgo-Escovar. fos genes in mainly invertebrate model systems: A review of commonalities and some diversities. Cells Dev. 181:203997. 2025