Etilefrin
Handelsnamen: Effortil®
Englisch: etilefrine
Definition
Etilefrin ist ein direktes Sympathomimetikum, das bei Kreislaufbeschwerden (Schwarzwerden vor Augen), Hypotonie, Müdigkeit und Schwindel eingesetzt wird. Es ist in Tropfen- und Tablettenform erhältlich.
Eigenschaften
Etilefrin hat eine Catecholamin-ähnliche Struktur und ist ein Amin aus 3-Hydroxy-Phenylethanolamin. Es ist ein Racemat und liegt in Arzneimitteln als Etilefrinhydrochlorid (weißes, kristallines, wasserlösliches Pulver) vor.
Wirkungsweise
Etilefrin wirkt unspezifisch auf Alpha- und auf Betarezeptoren. Durch die Wirkung auf die Alpharezeptoren führen sie zu einer Vasokonstriktion. Die betasympathomimetische Wirkung führt zu einer Steigerung der Inotropie und der Herzfrequenz. Die Folge ist ein höherer Blutdruck. Außerdem kommt es zu einer Erweiterung der Pupille und der Bronchien. Die Reninfreisetzung in der Niere nimmt unter Etilefrin ab.[1]
Etilefrin passiert nicht die Blut-Hirn-Schranke, wirkt also nicht zentral sondern ausschließlich peripher.
Indikationen
- Hypotone Kreislaufregulationsstörung (orthostatische Dysregulation)
- Hypotonie
- Müdigkeit
- Priapismus
- Schwäche
- Schwindel
- Blässe
Nebenwirkungen
- Palpitationen
- Herzrhythmusstörungen
- pektanginöse Beschwerden
- Miktionsstörungen
- Unruhe, Nervosität
- Schwitzen
- Schlaflosigkeit
- Angstzustände
- Kopfschmerzen
Kontraindikationen
- Allergie gegen den Wirkstoff
- Hypertonie
- Hyperthyreose
- Phäochromozytom
- Engwinkelglaukom
- Prostatahyperplasie
- Herzrhythmusstörungen
- KHK
- Kardiomyopathie
- Herzklappenstenosen
- Einnahme in der frühen Schwangerschaft (bis zum 3. Monat)
- Stillzeit (Etilefrin geht in die Muttermilch über)
Quellen
- ↑ Meurer KA, Geuchen H, Lang R, Kaufmann W.: Hemodynamic and humoral changes during administration of a sympathomimetic and a sympatholytic drug with special notes on the regulation of renin release. Klin Wochenschr. 1979 Apr 1;57(7):331-9.