Narkoseeinleitung
Englisch: anesthesia induction
Definition
Die Narkoseeinleitung ist ein anästhesiologischer Vorbereitungsprozess, der zur Narkose führt.
Vorgehen
Eine Narkose wird von einem Anästhesisten und einem Anästhesiepfleger bzw. einer Anästhesieschwester eingeleitet. Der Patient wird in einem für die Einleitung vorgesehenen Raum vorbereitet und erst nach erfolgreich induzierter Anästhesie in den Operationssaal gebracht.
Eine Narkoseeinleitung kann aber auch auf der Straße am Unfallort, zu Hause bei Patienten oder in der Ambulanz erfolgen. Die wichtigsten Säulen der Narkoseeinleitung sind:
- Intravenöse Zugänge
- Gabe der Anästhetika
- Sicherung der Atemwege und anderer Vitalparameter
Für bestimmte Eingriffe, wie z.B. Lungenoperationen, werden auch intraarterielll Zugänge für die Blutgasanalyse und /oder invasive, "blutige" Blutdruckmessung gelegt.
HowTo-Video
Medikamente
Intravenöse Anästhetika
Nachdem ein oder mehrere Zugänge gelegt worden sind, verabreicht der Anästhesist ein
- Opioid aus der Gruppe der Fentanylanaloga oder Ketamin,
- ein Hypnotikum wie Propofol, Thiopental oder Etomidat und
- je nach Art und Ort des Engriffes auch Muskelrelaxantien wie z.B. Succinylcholin oder Rocuronium.
Nach induziertem Bewusstseinsverlust und Aufhebung der Reflexe wird der Patient intubiert und beatmet. Während dieser Zeit werden alle Vitalparameter des Patienten streng überwacht.
Bei intravenösen Anästhetika ist zu beachten, dass sie einen schnellen Wirkungseintritt haben, aber insgesamt auf Grund verschiedener Eigenschaften (Umverteilung, Metabolisierung und Plasmaeiweißbindung) schwerer zu steuern sind.
Volatile Anästhetika
Neben den intravenösen Medikamenten werden auch Inhalationsanästhetika wie Sevofluran oder Isofluran appliziert. Um die Analgesie zu potenzieren, verabreichen viele Anästhesisten auch ein Lachgas-Sauerstoff-Gemisch. Die Verwendung volatiler Anästhetika reduziert die Dosen der intravenösen Medikamente.
Bei Kindern ist es üblich, dass sie mit einem volatilen Anästhetikum betäubt werden und erst dann einen intravenösen Zugang bekommen. So werden sie minimal gestresst und der Anästhesist kann dem bereits betäubten Kind in Ruhe einen Zugang legen.
Narkosefortführung
Nach abgeschlossener Narkoseeinleitung kann der Chirurg in Absprache mit dem Anästhesisten mit dem eigentlichen Eingriff beginnen. Ab dann nennt sich die Tätigkeit des Anästhesisten die Narkoseaufrechterhaltung.
um diese Funktion zu nutzen.