Anästhetikum
von griechisch.: an - ohne, nicht; aisthesis - Empfindung
Synonym: Betäubungsmittel
Englisch: an(a)esthetic
Definition
Ein Anästhetikum ist ein Medikament, das eine reversible Verminderung oder Ausschaltung der Schmerzempfindung bewirkt und unter anderem der Führung einer Narkose zu Operationszwecken dient. Der Begriff ist recht allgemein und umfasst zahlreiche Substanzen mit unterschiedlichem Wirkungsspektrum und -mechanismus.
Zur prä- und perioperativen Abschätzung des individuellen Risikos dient häufig die sog. ASA-Risikoklassifikation.
Einteilung
Man unterscheidet Lokalanästhetika, die eine regional beschränkte Anästhesie bewirken und Allgemeinanästhetika, die den Schmerz zentral durch Narkose ausschalten.
Nach der Art der möglichen Narkoseeinleitung kann weiter diffferenziert werden:
- Durch Inhalation anzuwendende Anästhetika werden als Inhalationsanästhetikum bzw. volatile Anästhetika (z.B. Isofluran, Sevofluran) bezeichnet. Ihre kontrollierte Anwendung erfordert unter anderem die Intubation des Patienten.
- Durch Injektion zu verabreichende Anästhetika werden als Injektionsanästhetikum (z.B. Ketamin) bezeichnet. Diese werden über einen intravenösen Zugang verabreicht.
Desweiteren werden im Rahmen einer Narkose auch Hypnotika (z.B. Barbiturate, Benzodiazepine) Analgetika (z.B. Fentanyl) und Muskelrelaxantien (z.B. Rocuronium) verwendet. Die Hypnotika und Inhalationsanästhetika dienen dem Bewusstseinsverlust, Analgetika nehmen dem Patienten die Schmerzen und Relaxantien führen zu einer Muskelrelaxation, die v.a. für die Intubation, aber auch die Operation selbst wichtig ist.
Medikamente in der Anästhesie
Die folgende Übersicht enthält wichtige Medikamente und deren Dosierungen in der Anästhesie.