Dermatochalasis
von altgriechisch: δέρμα ("derma") - Haut und χαλάω ("khaláō") - lockern, erschlaffen
Synonym: Hauterschlaffung
Englisch: dermatochalasis
Definition
Bei der Dermatochalasis handelt es sich um eine Hauterschlaffung, die meist durch degenerative Veränderungen der extrazellulären Matrix der Kutis und Subkutis im Alter verursacht wird.
Nomenklatur
In der Augenheilkunde wird der Begriff Dermatochalasis häufig synonym mit Blepharochalasis, einer Erschlaffung der Augenlider mit Lidfehlstellung, verwendet.
Ursachen
Eine Dermatochalasis kann angeboren bzw. hereditär oder erworben auftreten.
Eine hereditäre Dermatochalasis (Cutis laxa congenita) tritt im Rahmen einer gestörten Elastinsynthese oder bei anderen Strukturdefekten der Extrazellulärmatrix auf, z.B. im Rahmen eines Cutis-laxa-Syndroms.
Für eine erworbene Dermatochalasis (Cutis laxa acquisita) kommen unterschiedliche Ursachen in Frage. Meist handelt es sich um altersbedingte degenerative Prozesse in der Subkutis und Kutis (Cutis laxa senilis). Ferner kommen entzündliche Hautkrankheiten (Dermatitiden), hormonelle Einflüsse (Schwangerschaft) oder die Einnahme von Medikamenten (z.B. Penicillamin) in Frage. In seltenen Fällen kann ein Elastoderma vorliegen.
Pathogenese
Bei der Dermatochalasis kommt es zu einer Dehiszenz des extrazellulären Netzwerks aus Kollagenfasern und elastischen Fasern. Zusätzlich lagert sich Fett ein. Dadurch wölben sich tiefere Gewebeschichten unter dem Einfluss der Gravitation durch die Dermis vor und erzeugen eine Faltenbildung.
Symptome
An Prädilektionsstellen wie den Augenlidern, dem Wangenbereich oder den Oberarmen kommt es zur Bildung schlaff herabhängender Hautfalten.
Diagnose
Hereditäre Formen können molekularbiologisch durch den Nachweis des verursachenden Gendefekts diagnostiziert werden. Bei erworbenen Formen wird die Diagnose in der Regel klinisch gestellt.
Differentialdiagnose
Therapie
Eine kausale Therapie gibt es zur Zeit (2019) nicht. Konservative Maßnahmen wie Gymnastik, Balneotherapie oder Bindegewebsmassagen haben meist keinen relevanten Effekt. Bei funktionellen Einbußen oder ästhetischer Indikation führt eine chirurgische Therapie durch Exzision und Straffung zur Besserung.
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