Blepharochalasis
von altgriechisch: βλέφᾰρον ("belpharon") - Lid und χαλάω ("khaláō") - lockern, erschlaffen
Synonyme: Schlupflider, Blepharochalase
Englisch: blepharochalasis
Definition
Bei der Blepharochalasis handelt es sich um eine Lidfehlstellung, die nicht nur bei älteren, sondern auch bei jüngeren Personen zu beobachten ist und auch angeboren sein kann (Ascher-Syndrom). Sie ist eine Form der Dermatochalasis.
Ursachen
Aufgrund von rezidivierenden Lidödemen oder degenerativen Prozessen kommt es zu einer Streckung und späteren Atrophie und damit einhergehenden Erschlaffung des Bindegewebes. Hierbei halten die schmerzfreien Ödeme in der Regel einige Tage an und betreffen insbesondere die Oberlider.
Symptome
Dadurch, dass die Haut des Oberlides aufgrund der Bindegewebserschlaffung nicht mehr straff ist, ragt der überschüssige Teil über den Lidrand. Oft steht das ästhetische Problem im Vordergrund. Doch es kann auch sein, dass der Betroffene beim Öffnen der Augen gegen einen höheren Widerstand ankämpfen muss, sodass sich mit der Zeit auch Kopfschmerzen entwickeln können. Zusätzlich ist aber auch eine starke Einschränkung des Gesichtsfeldes möglich, was das ursprünglich rein kosmetische Problem zu einem augenärztlichen macht.
Diagnose
Im Rahmen einer augenärztlichen Untersuchung kann eine Blepharochalasis diagnostiziert werden. Die Differenzialdiagnose ist hier für das weitere ärztliche Vorgehen entscheidend. Durch die genaue Betrachtung der Stellung der Lidkante, kann eine Ptosis ausgeschlossen werden, falls der Lidrand in seiner normalen Position und bloß von Haut überdeckt ist. Auch eine Gesichtsfeldmessung wird gemacht, um mögliche bereits bestehende Gesichtsfeldausfälle beurteilen zu können.
Differenzialdiagnose
Die Brauenptosis stellt sowohl eine Differenzialdiagnose, als auch eine Ursache für eine sekundäre Blepharochalasis dar. Das Hängen der Augenbrauenpartie kann langfristig auch ein Herabsacken der Oberlider auslösen.
Therapie
Im Rahmen einer Blepharoplastik wird die überschüssige Haut entfernt. Die partielle Entfernung des Musculus orbicularis oculi sollte erwogen werden. Hierbei sollte lateralseitig mehr Muskelgewebe resiziert werden als medial.
siehe auch: Blepharoptose
Literatur
- Kastenbauer, Ernst R. et al. Ästhetische und Plastische Chirurgie an Nase, Gesicht und Ohrmuschel, Thieme Verlag, 2005
um diese Funktion zu nutzen.