Cumaru
Synonyme: Tonkabaum, Toncabaum, Tonkabohnenbaum u.a.
Pharmazeutische Droge: Dipteryx odorata
Handelsnamen: Primavera® u.a.
Englisch: dipteryx odorata, cumaru, kumaru
Definition
Cumaru gehört zur Familie der Schmetterlingsblütler (Fabaceae). Die Wirkstoffe, die in der Pflanze enthalten sind, werden in der Medizin als Phytotherapeutikum eingesetzt. Aufgrund ihrer Toxizität kommt die Pflanze hauptsächlich in Fertigpräparaten bzw. in homöopathischer Zubereitung zum Einsatz. Eine hohe Witterungsbeständigkeit und Resistenz gegen Schädlinge und Pilze erlauben außerdem eine Verwendung als Hartholz im Außenbau.
Hintergrund
Cumaru ist ein bis zu 30 m hoher Baum mit lederigen Blättern, der in Mittel- und Südamerika, insbesondere in Bolivien, Brasilien, Peru, Guyana und Venezuela beheimatet ist. Für die Ureinwohner galt die Pflanze als Heilmittel gegen diverse Erkrankungen wie Husten, Asthma bronchiale, Krämpfe, Fieber, Übelkeit sowie als Mittel zur Herzstärkung. Darüber hinaus wurden dem Tropenholz Cumaru und insbesondere seinen mandelförmigen Samen, bekannt als Tonkabohnen, magische Kräfte nachgesagt. Den Indianerstämmen zufolge sollte die sogenannte "Wunschbohne" als Amulett ihrem Träger die Erfüllung von Wünschen bringen. Die balsamisch duftenden Samen der Pflanze werden aktuell bei der Herstellung diverser Herrendüfte sowie zum Aromatisieren von Pfeifentabak verwendet. Aufgrund des vanilleähnlichen, süßlichen Geschmacks der Tonkabohnen kommen sie außerdem in der Lebensmittelindustrie als Vanilleersatz zum Einsatz, wegen ihrer Giftigkeit allerdings nur in geringen Dosen. In der Naturheilkunde finden ebenfalls die Samen Verwendung.
Wirkung
Dem Naturheilmittel werden u.a. antikoagulierende, aphrodisierende, tonisierende, antiphlogistische, fiebersenkende, verdauungsfördernde sowie krampflösende Eigenschaften zugeschrieben. Die Wirkungen sind jedoch wissenschaftlich nicht nachgewiesen. Der Inhaltsstoff Cumarin wirkt in hohen Dosen toxisch.
Indikationen
Cumaru wird im Rahmen der supportiven Therapie von Ödemen sowie als Antikoagulans verabreicht.
Applikationsformen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Eine Intoxikation kann zum Tod führen.
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
- Säuglinge und Kinder aufgrund mangelnder Untersuchungen
- Schwangerschaft und Stillzeit aufgrund mangelnder Untersuchungen
- Die Anwendung in hohen Dosierungen und/oder über längere Zeiträume ist kontraindiziert.