Corin
Synonyme: TMPRSS10, ATC2
Englisch: corin
Definition
Corin ist eine Trypsin-ähnliche membranständige Serinprotease, die das Peptidhormon Atriales Natriuretisches Peptid (ANP) aktiviert.
Genetik
Biochemie
Corin besteht aus einer N-terminalen Transmembrandomäne, zwei frizzled-like-Domänen, acht LDL-Rezeptor-Repeats, einer Scavenger-Rezeptor-ähnlichen und einer Trypsin-ähnlichen C-terminalen Protease-Domäne. Die katalytische Triade wird aus den Aminosäuren Histidin (843), Asparaginsäure (892) und Serin (985) gebildet. Das Enzym ist für eine Serinprotease mit 1042 Aminosäuren und einer Molekularmasse von ca. 150 kDa ungewöhnlich groß.
Funktion
Corin wird hauptsächlich im Herz exprimiert, dabei stärker in den Vorhöfen als in den Ventrikeln. Im endoplasmatischen Retikulum (ER) wird als erster Schritt der ANP-Aktivierung das N-terminale Signalpeptid von Präpro-ANP entfernt. Pro-ANP liegt bis zur Freisetzung gespeichert in Granula der Kardiomyozyten vor. Anders als die meisten Prohormone wird Pro-ANP nicht vor der Freisetzung aus der Zelle intrazellulär aktiviert, sondern extrazellulär durch das membranständige Corin.
Corin spaltet dabei das pro-ANP am Arg98 und aktiviert so das aus 28 Aminosäuren bestehende ANP.
Da pro-BNP und pro-ANP dieselbe Aktivierungssequenz besitzen (Leu72-Arg73-Ala74-Pro75-Arg76-Ser77), kann Corin ebenfalls pro-BNP zu BNP aktivieren, wenn auch in geringerem Umfang.
Klinik
Träger der Corin-Genvariante I555/P568 haben ein erhöhtes Risiko, an arterieller Hypertonie und konzentrischer Kardiomyopathie zu erkranken.
Literatur
- Ningzheng Dong, Yayan Niu, Yue Chen, Shijin Sun, Qingyu Wu; Function and regulation of corin in physiology and disease. Biochem Soc Trans 30 October 2020; 48 (5): 1905–1916
- W. Yan, F. Wu, J. Morser, & Q. Wu, Corin, a transmembrane cardiac serine protease, acts as a pro-atrial natriuretic peptide-converting enzyme, Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 97 (2000).