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Chondrodysplasie mit Brachytelephalangie

Englisch: brachytelephalangic chondrodysplasia punctata

1. Definition

Die Chondrodysplasie mit Brachytelephalangie, kurz BCDP, ist eine primäre Chondrodysplasie. Sie repräsentiert das eher mildere Ende des Spektrums der Chondrodysplasia punctata (CDP) mit einer guten Langzeitprognose.

2. Epidemiologie

Die Prävalenz ist unbekannt, schätzungsweise ist etwa 1 von 500.000 Geburten betroffen. Von der genetischen Variante sind aufgrund des X-chromosomalen Erbgangs nur Männer betroffen. Andere Formen der BCDP treten sowohl bei Frauen als auch bei Männern auf.

3. Ätiologie

Die Vererbung der genetischen Variante erfolgt X-chromosomal-rezessiv und beruht auf einer Mutation im ARSE-Gen an Genlocus Xp22. Das Gen kodiert für das Enzym Arylsulfatase E, das Sulfatester hydrolysiert und für die korrekte Zusammensetzung der Knorpel- und Knochenmatrix während der Skelettentwicklung verantwortlich ist.

Neben der genetischen Variante existieren andere Formen des BCDP, bei denen ein ähnlicher Phänotyp auftritt, verursacht durch maternale Faktoren und Umweltfaktoren. So werden beispielsweise ein fötaler Vitamin-K-Mangel oder Autoimmunerkrankungen der Mutter als Ursachen diskutiert.

4. Symptomatik

Folgende Symptome sind charakteristisch für ein BCDP:

5. Diagnostik

Bereits pränatal können sonografisch Auffälligkeiten festgestellt werden. Dazu gehören eine Hypoplasie der Spina nasalis und Verkalkungen der Epiphysen.

Wegweisend ist zunächst die körperliche Untersuchung. In etwa 50 % der Fälle gelingt ein molekulargenetischer Nachweise einer Mutation im ARSE-Gen.

Radiologisch finden sich folgende Auffälligkeiten:

6. Therapie

Eine kausale Therapie existiert nicht, bei Bedarf erfolgt eine unterstützende symptomatische Therapie. Teils sind rekonstruktive Operationen indiziert, beispielsweise bei starker Maxillahypoplasie oder maxillärer Retrognathie. Bei zervikaler Spinalkanalstenose können dekomprimierende Operationen nötig werden.

7. Prognose

In der Regel ist der Verlauf gutartig. In einigen Fällen wurde eine Kompression des Halsmarks durch eine zervikale Spinalkanalstenose beschrieben.

8. Literatur

Fachgebiete: Humangenetik

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