Cheyletiellose (Katze)
Synonym: Raubmilbenbefall
Definition
Als Cheyletiellose der Katze bezeichnet man einen Befall durch Raubmilben (Cheyletiellidae) der Gattung Cheyletiella.
Ätiologie
Die Erkrankung wird durch Raubmilben der Gattung Cheyletiella, insbesondere durch Cheyletiella blakei, hervorgerufen. Bei engem Hundekontakt kann zusätzlich Cheyletiella yasguri vorgefunden werden. Der gesamte Lebenszyklus der Milben findet auf dem Wirtstier statt, wobei die Dauer etwa 18 bis 34 Tage beträgt.
Raubmilben leben auf der Hautoberfläche und im Haarkleid der Katzen. Die Übertragung erfolgt in der Regel durch direkten Körperkontakt mit infizierten Tieren, wobei sich die Milben überwiegend von den Hautprodukten der Katzen ernähren und die Epidermis schädigen. Abseits vom Wirt können die Parasiten etwa 2 bis 10 Tage überleben.
Klinik
Die klinischen Symptome treten in Abhängigkeit von der Befallsstärke auf. Bei starkem Befall kommt es zur Bildung von trockenen Schuppen, Krusten, Papeln und Juckreiz. Es entwickelt sich eine lokale Alopezie. Die Läsionen treten insbesondere an Rücken, Nacken und Kopf auf.
Ein geringgradiger Befall verläuft vor allem bei älteren Tieren meist symptomlos.
Diagnostik
Zur Diagnosefindung muss die Katze gründlich über einer dunklen Unterlage gebürstet und das Material unter dem Mikroskop beurteilt werden. Alternativ kann der Milbennachweis mittels Klebestreifentechnik erfolgen. Dazu wird ein durchsichtiger Klebestreifen an mehreren Stellen auf das gescheitelte Fell gedrückt und mikroskopisch untersucht.
In die Diagnostik sollten alle Kontakttiere miteinbezogen werden, da inapparente Infektionen stattfinden können.
Differentialdiagnosen
Als Differentialdiagnose müssen unter anderem Notoedres-Räude, Haarlingsbefall, Flohspeichelallergie, Dermatophytose oder Demodikose in Betracht gezogen werden.
Therapie
In die Behandlung sind alle im Haushalt empfänglichen Wirte miteinzubeziehen. Die Therapie erfolgt mit Akariziden (z.B. Fipronil oder Selamectin) und muss nach 7 bis 14 Tagen wiederholt werden.
Zusätzlich sind die Liegeplätze der Katzen gründlich zu reinigen.
Zoonotische Bedeutung
Sowohl Cheyletiella blakei als auch Cheyletiella yasguri können auf den Menschen übertragen werden und können das Krankheitsbild der Pseudokrätze hervorrufen.
Quellen
- Niemand HG (Begr.). Suter PF, Kohn B, Schwarz G (Hrsg.). 2012. Praktikum der Hundeklinik. 11., überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke-Verlag in MVS Medizinverlag Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-1125-3.
- ESCCAP. Milben bei der Katze (Zugriff: 27.03.2021)