Bunyavirales
nach dem Ort Bunyamwera (Uganda)
Synonyme: Bunyaviren, Bunyaviridae (obsolet)
Definition
Bunyavirales sind eine Ordnung von überwiegend negativ einzelsträngigen, behüllten RNA-Viren, die meist durch Vektoren (Mücken, Flöhe und Zecken) auf den Menschen übertragen werden. Sie zählen daher überwiegend zu den sogenannten Arboviren. Eine Ausnahme bilden Hantaviren, da sie über Nagerkot verbreitet werden.
Epidemiologie
Bunyaviren sind weltweit verbreitet. Sie treten insbesondere in tropischen und subtropischen Gebieten auf und befallen warm- und kaltblütige Wirbeltiere.
Aufbau
Familien
Zu den Bunyaviren zählen etwa 200 Viren. Sie werden in rund 10 Familien unterteilt. Die wichtigsten sind:
Wichtige Vertreter
Krankheiten
Bunyaviren werden mit Enzephalitis und hämorrhagischem Fieber assoziiert. Hantaviren lösen ein pulmonales Syndrom mit hämorrhagischem Fieber und einer Beteiligung der Niere aus. Dieses Krankheitsbild hat eine hohe Mortalität.
Labormedizin
Material
Für die Untersuchung auf Bunyaviren wird Serum benötigt.
Referenzbereiche
Die Referenzbereiche variieren laborspezifisch und sollten daher dem jeweiligen Befundausdruck entnommen werden.
Hinweise
- Vor Blutentnahme sollte mit dem Labor eine telefonische Rücksprache erfolgen, welche Viren untersucht werden sollen.
- Eine möglichst genaue Reiseanamnese und Beschreibung der Klinik ist zur effizienten und schnellen Analytik unabdingbar.
- Bei Verdacht auf das Vorliegen eines hämorrhagischen Fiebers, schweren oder unkontrollierbaren Verläufen, Ansteckungsgefahr, etc. sollte ein tropenmedizinisches Institut eingeschaltet werden.
Quellen
- Lippincott’s Illustrated Reviews: Microbiology, 3. Edition
- Laborlexikon; abgerufen am 11.02.2021
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