Bendamustin
Handelsnamen: Levact, Ribomustin u.a.
Synonyme: Bendamustinum, Bendamustini hydrochloridum, Bendamustinhydrochlorid
Englisch: Bendamustine
Definition
Bendamustin ist ein Arzneimittel aus der Gruppe der Alkylantien, das in der Behandlung neoplastischer Erkrankungen eingesetzt wird.
Indikationen
Bendamustin ist bei folgenden Krankheiten indiziert:
Darreichungsformen
Als Fertigarzneimittel liegen Durchstechflaschen mit Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung (intravenös) vor. Die Rekonstruktion der Lösung erfolgt unter aseptischen Bedingungn mit Wasser für Injektionszwecke. Die Verdünnung des rekonstruierten Wirkstoffkonzentrats zur applikationsfertigen Infusion erfolgt mit Kochsalzlösung (0,9%-ig).
Pharmakokinetik
Im Blut liegt der Wirkstoff zu 95% an Plasmaproteine gebunden vor. Bendamustin wird zu inaktiven Metaboliten verstoffwechselt, wobei einige Schritte über die hepatische CYP1A2 katalysiert werden. Die Plasmahalbwertszeit beträgt durchschnittlich 40 Minuten, wonach der Arzneistoff anschließend über den Stuhl ausgeschieden wird.
Wirkmechanismus
Bendamustin alkyliert die DNA und verhindert somit eine Verdopplung, da entsprechende Enzyme, die an der Replikation beteiligt sind, die alkylierten Stellen des DNA-Stranges nicht lesen können. Folglich kommt es zu einem Ausfall der Zellteilung und die antineoplastische Wirkung tritt ein. Das Zellwachstum ist gestört.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
- Veränderungen des Blutbildes, Leukozytopenie, Knochenmarksdepression
- Infektionen
- Störungen des Gastrointestinaltrakts: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Obstipation
- Schleimhautentzündungen
- Überempfindlichkeitsreaktionen
Kontraindikationen
- Leberfunktionsstörungen, Ikterus
- Veränderungen des Blutbildes, Leukozytopenie, Knochenmarksdepression
- Infektionen
- Gelbfieberimpfung
- Schwangerschaft, Stillzeit