Bandkeratopathie

Bandkeratopathien treten im Rahmen chronischer Augenerkrankungen wie der Uveitis und bei Bulbushypotonie auf, aber auch bei:

• Hornhautverletzungen
• Hyperkalzämie oder Hyperphosphatämie
• Medikamenteneinnahme (z.B. Thiomersal)
• Vergiftungen
• Phthisis bulbi
• chronischer Nierenerkrankung
• Norrie-Syndrom

Bandkeratopathien gehen mit einer variablen Beeinträchtigung des Sehvermögens einher. Zusätzlich können ein Fremdkörpergefühl und eine Photophobie auftreten.

Fortgeschrittene Fälle lassen eine Blickdiagnose zu, bei der man graue bis kreidig-weißliche Ablagerungen sieht, die quer über die Hornhaut laufen. Die Diagnose diskreterer Veränderungen erfolgt mithilfe einer Spaltlampenuntersuchung. Dabei lassen sich die Ablagerungen in Form eines horizontalen Bandes erkennen.

Ist die zugrunde liegende Erkrankung unbekannt, ist eine Labordiagnostik erforderlich. Sie sollte eine Urinuntersuchung mit pH-Messung sowie die Bestimmung von Serumkalzium, Serumphosphat, Harnsäure, Harnstoff, Kreatinin und Parathormon umfassen.

Die Therapie richtet sich nach der Schwere des Befundes. Zunächst wird versucht, die Ablagerungen durch eine EDTA-Abrasio zu entfernen. In ausgeprägteren Fällen kann der Einsatz eines Excimerlaser (Phototherapeutische Keratoektomie) notwendig sein. Versagt diese Therapie, sind die lamelläre Keratoplastik und die Hornhauttransplantation eskalierende Behandlungsptionen.

In jedem Fall sollte die Grunderkrankung behandelt werden, um Rezidive zu vermeiden.

• Augustin A. J. et al., Augenheilkunde, 2013, Deutschland, Springer Berlin Heidelberg
• Bagheri  N. et al., The Wills Eye Manual: Office and Emergency Room Diagnosis and Treatment of Eye Disease, 2016, USA, Wolters Kluwer Health
• Pschyrembel.de, Bandförmige Keratopathie, abgerufen am 10.09.2023