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Aorticopulmonaler Septumdefekt (Hund)

1. Definition

Als aorticopulmonalen Septumdefekt des Hundes bezeichnet man eine seltene Herzfehlbildung, die durch eine nicht vollständige Trennung des Truncus arteriosus in Aorta und Arteria pulmonalis gekennzeichnet ist.

2. Vorkommen

Eine Rasse- sowie Geschlechtsdisposition ist derzeit (2022) nicht bekannt.

3. Ätiologie

Der Missbildung liegt eine Störung während der Embryonalentwicklung des Herzens zugrunde, bei der es zu keiner vollständigen Abgrenzung zwischen der Aorta und der Arteria pulmonalis aus dem Truncus arteriosus kommt.

4. Pathogenese

Zwischen der Aorta und der Arteria pulmonalis bleibt eine Verbindung bestehen, die im Prinzip einem PDA-Shunt ohne Duktus entspricht. Aufgrund der Druckverhältnisse entsteht in den meisten Fällen innerhalb des ersten Lebensjahres ein Rechts-Links-Shunt (Eisenmenger-Reaktion) durch die vorherrschende pulmonale Hypertonie.

5. Klinik

Abhängig von der Shuntgröße sowie der Flussrichtung kommt es zur Ausprägung typischer klinischer Symptome eines Links-Rechts-PDA wie Leistungsschwäche, Dyspnoe und Husten. Charakteristisch für den Rechts-Links-PDA sind Hinterhandschwäche unklarer Genese, Dyspnoe und Synkopen.

6. Diagnose

Die Verdachtsdiagnose ergibt sich im Rahmen der Anamnese und der klinischen Untersuchung. Bei der Auskultation ist bei einem Links-Rechts-Shunt ein Maschinengeräusch über dem Septumdefekt feststellbar.

Bei der Röntgenuntersuchung ist eine Vergrößerung der Herzsilhouette aufgrund der Linksherzinsuffizienz auffällig. In der 2D-Echokardiographie lässt sich eine Verbindung zwischen der Aorta und Arteria pulmonalis aufgrund möglicher Artefakte oftmals nicht darstellen. Mittels Farbdoppler ist hingegen – abhängig von den Druckverhältnissen – häufig ein kontinuierlicher turbulenter Fluss nachweisbar.

7. Therapie

Ein chirurgischer Verschluss des aorticopulmonalen Fensters ist mit den bei einem PDA üblichen Methoden nicht möglich. Bei dieser Erkrankung steht die medikamentöse Therapie im Vordergrund.

Bei einer linksseitigen Kongestion kommen Furosemid, ACE-Hemmer, Spironolacton und ggf. auch Pimobendan zum Einsatz. Liegt hingegen eine pulmonale Hypertonie mit Rechts-Links-Shunt vor, ist die Therapie wie bei einem Rechts-Links-PDA durchzuführen:

8. Prognose

Die Prognose hängt von der Shuntrichtung und vom Schweregrad der Erkrankung ab.

9. Literatur

  • Kresken J-G, Wendt RT, Modler P. 2019. Praxis der Kardiologie Hund und Katze. 2., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Georg Thieme Verlag KG. ISBN: 978-3-13-242994-9

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28.04.2022, 15:45
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