Englisch: alpha-elapitoxine
Alpha-Elapitoxine sind Zootoxine aus der Gruppe der Drei-Finger-Toxine und werden in den Giftdrüsen von Giftschlangen aus der Gruppe der Giftnattern (Elapidae) gebildet und gespeichert.
Es handelt sich um Peptide oder Proteine mit je nach Molekül etwa 70 Aminosäuren und vier bis fünf Disulfidbrücken. Die dreidimensionale Struktur zeigt, dass die Aminosäureketten in drei Schleifen vom zentralen Kern des Moleküls weggehend gefaltet sind, was an eine Hand mit drei Fingern erinnert.
Elapitoxine sind Bestandteil vieler Schlangengifte und können durch einen Giftbiss in einen anderen Organismus (Feind oder Beute) eingebracht werden. Die meisten alpha-Elapitoxine sind potente postsynaptische Neurotoxine (bspw. LD50 von Alpha-elapitoxin-Nk2a: 0,1mg/kg, Maus, i.v.), die als Acetylcholin-Antagonisten periphere Nikotinrezeptoren (nACh-Rezeptoren) besetzen und somit die Reizweiterleitung von der motorischen Endplatte auf das Zielorgan einschränken oder unterbinden. Die Folge sind Lähmungserscheinungen, beginnend mit einer Ptosis. Im weiteren Verlauf kann sich eine totale Paralyse mit letaler periperer Atemlähmung entwickeln.
Einige Elapitoxine sind derzeit Gegenstand der medizinischen Forschung. Im Tierversuch zeigte Alpha-elapitoxin-Nk2a aus dem Toxingemisch der Monokelkobra (Naja kaouthia) eine hemmende Wirkung auf das Wachstum von pulmonalen Tumoren. Einige Vertreter könnten zur Entwicklung neuer Analgetika führen.
Tags: Drei-Finger-Toxin, Neurotoxin, Tiergift, Toxin
Fachgebiete: Biochemie, Biologie, Toxikologie
Diese Seite wurde zuletzt am 13. Oktober 2014 um 16:45 Uhr bearbeitet.
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