Handelsname: Aikening®
Englisch: albuvirtide
Albuvirtid ist ein Virostatikum, das als langwirksamer Fusionsinhibitor bei Patienten mit HIV1-Infektionen als Zweitlinien-Therapeutikum eingesetzt wird. Es ist derzeit (03/2020) nicht in Deutschland zugelassen.
Strukturell handelt es sich bei Albuvirtid um ein Polypeptid. Die chemische Summenformel lautet C202H303N53O72. Es besitzt eine molare Masse von ca. 4.625,88 g/mol.
Das HI-Virus bindet an den CD4-Rezeptor von T-Zellen, was eine Konformationsänderung des viralen Transmembran-Glykoproteins gp120 auslöst. Anschließend ändert sich auch die Konformation von gp41, sodass es zur Fusion des Virus und der Wirtszelle kommt.
Albuvirtid bindet gp41 und verhindert somit den Eintritt des HI-Virus. Daher zählt Albuvirtid auch zur Gruppe der Entry-Inhibitoren.[1][2]
siehe auch: Enfuvirtid
Albuvirtid ist im Plasma irreversibel an Serumalbumin im Molekülverhältnis von 1:1 gebunden. Dies erklärt die hohe Plasmahalbwertszeit von ca. 11,5 Tagen.
Albuvirtid wird in Kombination mit anderen antiretroviralen Medikamenten verabreicht (z.B. Lopinavir und Ritonavir).[3] Derzeit (2020) kommt es bei HIV-Patienten zum Einsatz, die trotz Standardtherapie eine erhöhte Viruslast aufweisen.
Die parenterale Gabe von Albuvirtid erfolgt in Form einer wöchentlichen Infusion.
Albuvirtid wird relativ gut vertragen. Bisher bekannte Nebenwirkungen sind:
Außerdem kann es zur Erhöhung der Triglyzeride und des Cholesterins im Serum kommen.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Albuvirtid mit Lopinavir und Ritonavir können deren Serumspiegel abfallen. Trotzdem scheint diese Kombination therapeutisch effektiv zu sein.[4]
Derzeit (03/2020) ist Albuvirtid nur in China zugelassen. Der FDA liegt ein Zulassungsantrag vor. Albuvirtid wird von Frontier Biotechnologies vertrieben.
Tags: Entry-Inhibitor, Fusionsinhibitor, HIV, HIV-Infektion
Fachgebiete: Arzneimittel
Diese Seite wurde zuletzt am 29. Februar 2020 um 09:17 Uhr bearbeitet.
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