Nekrotisierende lymphozytäre Follikulitis

Es handelt sich um eine seltene Erkrankung. Die genaue Prävalenz ist derzeit (2022) noch nicht bekannt. In der Regel manifestiert sich die nekrotisierende lymphozytäre Follikulitis in der Pubertät, sie kann jedoch auch im Erwachsenenalter auftreten.

Die Ätiologie der nekrotisierenden lymphozytären Follikulitis ist bisher (2022) noch nicht geklärt. Die Synonyme der nekrotisierenden lymphozytären Follikulitis (z.B. Acne varioliformis, Acne necrotica) sind missverständlich, da es sich nicht um eine Sonderform der Acne vulgaris handelt. Diskutiert wird ein Zusammenhang mit Infektionen durch Staphylococcus aureus, Streptokokken und Herpes simplex.

Die nekrotisierende lymphozytäre Follikulitis zeigt sich zunächst in Form von derben, rötlichen Papeln, die im weiteren Verlauf in Papulopusteln übergehen. Diese wandeln sich nekrotisch um und vertrocknen. Zusätzlich liegt Schorf vor, der in der Regel eine gelblich-braune oder dunkelrote Farbe aufweist und fest an der Haut haftet. Stößt sich der Schorf ab, hinterlässt er tiefe varioliforme Narben. Zudem geben die Patienten Juckreiz an. Bevorzugt treten die Hautläsionen an den Haargrenzen an Stirn, Nacken und Schläfen auf.

Charakteristisches histologisches Merkmal der Erkrankung ist eine nekrotisierende und lymphozytäre Follikulitis. Darüber hinaus sind Vesikeln und Pusteln im Bereich des Infundibulums erkennbar sowie eine Nekrose des Follikelepithels. Die Nekrose kann im weiteren Verlauf auch das perifollikuläre Bindegewebe erfassen. In der Regel kommt es nicht zum Haarausfall, da die Nekrosen nur oberflächlich lokalisiert sind. Blutgefäße, die sich in der Nähe der Nekrosen befinden, können thrombosiert sein.

Zur systemischen Behandlung einer nekrotisierenden lymphozytären Follikulitis kommen unter anderem Antibiotika wie Makrolide oder Doxycyclin sowie niedrig dosiertes Isotretinoin zum Einsatz.

• Kerl et al. Histopathologie der Haut, Springer-Verlag, 2003
• Plewig et al. Braun-Falco’s Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Springer-Verlag, 7. Auflage, 2018