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Granulom

(Weitergeleitet von Granuloma)

von lateinisch: granulum - Körnchen
Synonym: Granuloma
Englisch: granuloma

1. Definition

Granulom ist ein Sammelbegriff für meist gutartige, körnchenförmige Gewebeneubildungen, die im histologischen Bild charakteristischerweise mononukleäre Entzündungszellen (Makrophagen, Lymphozyten), Epitheloidzellen und Riesenzellen aufweisen. Diese Zellansammlungen sind das charakteristische Merkmal der granulomatösen Entzündung.

2. Nomenklatur

Der Begriff "Granulom" wird in der medizinischen Alltagssprache relativ weit ausgelegt. Er umfasst auch zahlreiche Neubildungen, die mit der o.a. histologischen Definition keine Gemeinsamkeiten haben. So werden zum Beispiel das Granuloma pyogenicum oder das Stimmlippengranulom auch als Granulome bezeichnet, obwohl es sich hier nicht um strukturierte Ansammlungen von Entzündungszellen, sondern um Granulationsgewebe handelt.

3. Pathogenese

Ein Granulom entsteht meist als Reaktion auf einen chronischen Entzündungsreiz, wenn die Makrophagen ein Antigen (z.B. Krankheitserreger, Fremdkörper oder Immunkomplexe) nicht abbauen können. Der Zweck des Granuloms besteht darin, das Antigen gegenüber dem umgebenden Gewebe zu isolieren. Durch die lokale Konzentration von Immunzellen ist darüber hinaus eine bessere Bekämpfung körperfremder Strukturen (z.B. Bakterien) möglich.

Granulome können infektiöse oder nichtinfektiöse Ursachen haben. Bei Infektionen treten sie vor allem dann auf, wenn der Erreger durch das Immunsystem nicht oder schlecht zu eliminieren ist. Bei nichtinfektiösen Granulomen ist das auslösende Agens manchmal unbekannt (z.B. bei Sarkoidose).

4. Histopathologie

Granulome sind umschriebene, räumlich organisierte Zellakkumulationen aus Monozyten bzw. ihren Abkömmlingen (Makrophagen, Epitheloidzellen, Langhans-Riesenzellen), sowie Lymphozyten. Ferner können in ihnen neutrophile und eosinophile Granulozyten sowie Fibroblasten vorkommen. Die Granulome können eine zentrale Nekrose aufweisen (z.B. bei Tuberkulose) oder auch nicht (z.B. Sarkoidose).

Die jeweilige Zellzusammensetzung kann hinweisend auf die Ursache des Granuloms sein. Granulome mit eosinophilen Granulozyten findet man z.B. bei einer Kokzidioidomykose, Granulome mit neutrophilen Granulozyten bei der Granulomatose mit Polyangiitis.

4.1. Einteilung

Granulome lassen sich histopathologisch wie folgt unterteilen:

5. Ätiologie

6. Spezielle Granulomformen

Fachgebiete: Pathologie

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