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Hyperkalzämie

Synonyme: Hyperkalziämie, Hypercalcämie
Englisch: hypercalcemia

1. Definition

Eine Hyperkalzämie liegt bei einer Erhöhung des Serumcalciums über den Referenzbereich (2,2 bis 2,65 mmol/l) vor.

Das Gegenteil ist eine Hypokalzämie.

2. Ätiologie

Der größte Teil der Hyperkalzämien ist auf maligne Neoplasien (z.B. Knochenmetastasen bei Mammakarzinom, Plasmozytom), Paraneoplasien (durch PTHrP-Produktion) oder einen Hyperparathyreoidismus zurückzuführen. Weitere, aber seltene Ursachen sind unter anderem:

Eine scheinbare Hyperkalzämie im Rahmen einer Hyperproteinämie nennt man auch Pseudohyperkalzämie. Hier ist das Gesamtcalcium erhöht, das funktionell aktive, freie Calcium aber normal.

3. Symptome

Eine Hyperkalzämie wird meistens vor der Ausbildung einer Symptomatik durch Labordiagnostik zufällig entdeckt. Die Hyperkalzämie kann jedoch, wenn sie unentdeckt bleibt, zu einer Reihe von Symptomen führen:

Vorsicht ist bei Patienten geboten, die Digitalisglykoside einnehmen. Die Toxizität von Digitalisglykosiden wird durch eine Hyperkalzämie gesteigert.

3.1. Hyperkalzämische Krise

Bei einer raschen Entwicklung über wenige Tage kann sich das Vollbild einer hyperkalzämischen Krise entwickeln. Hyperkalzämische Krisen werden meistens durch Osteolysen bei vorliegenden Knochenmetastasen hervorgerufen.

Die Symptomatik ist akut und besteht aus einer Kombination von:[2]

4. Diagnostik

Die Diagnostik dient der Fahndung nach der zugrundeliegenden Ursache und umfasst unter anderem die Bestimmung von Parathormon zum Ausschluss eines Hyperparathyreoidismus. Bei Vorliegen von Spontanfrakturen ist das Vorhandensein von ossären Metastasen naheliegend.

5. Therapie

Die Therapie besteht in der Behandlung der zugrundeliegenden Ursache. Symptomatisch kann das Serumkalzium durch die Steigerung der Ausscheidung gesenkt werden. Dazu hat sich die Gabe eines Schleifendiuretikums in Kombination mit Glukokortikoiden bewährt.

Bei schweren Formen kann die Gabe von Calcitonin eine schnelle Senkung des Calciumspiegels hervorrufen, in Ausnahmefällen muss auf eine Hämodialyse zurückgegriffen werden.

Die Gabe von Bisphosphonaten ist bei Vorliegen von Knochenmetastasen zur Verlangsamung der Osteolysen angebracht.

6. Literatur

  • Laborlexikon.de; abgerufen am 15.02.2021

7. Quellen

  1. Lehnert, Hendrik: "Diagnostik und Therapie in Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel", Kapitel 2: "Hypothalamus und Hypophyse. Thieme Verlag, 2010. Aufgerufen auf: Thieme connect
  2. Herrmann et al. Endokrinologie für die Praxis, Thieme Verlagsgruppe, 6. Auflage, 2016
Fachgebiete: Innere Medizin

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