Nasenbeinfraktur
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Synonyme: Nasenbeinbruch, Nasenbruch, Nasenfraktur
Englisch: nasal bone fracture, nasal fracture, nose fracture
1. Definition
Unter einer Nasenbeinfraktur versteht man eine geschlossene oder offene Fraktur des Os nasale. Sie wird zu den zentralen Mittelgesichtsfrakturen gerechnet.
2. Ätiopathogenese
Eine Nasenbeinfraktur wird in der Regel durch stumpfe Gewalteinwirkung (Stoß, Schlag oder Fall) auf die Nase hervorgerufen. Das die Nase im Gesicht vorspringt, handelt es sich um eine relativ häufige Verletzung.
Die Frakturlinie verläuft meist im unteren Drittel des Nasenbeins. Das knorpelige Nasenseptum kann ebenfalls betroffen sein, sodass es zusätzlich zu einem Septumhämatom kommt. Gegebenenfalls sind auch Nachbarknochen einbezogen, z.B. das Tränenbein oder das Siebbein.
3. Klinik
Eine Nasenbeinfraktur imponiert klinisch durch einen Schiefstand der Nase. Bei seitlicher Gewalteinwirkung kommt es zu einer Impression der gegenüberliegenden lateralen Wand der Nase; bei frontaler Gewalteinwirkung ist eine Verbreiterung der äußeren Nase mit eingesunkenem Nasenrücken zu beobachten.
Zusätzlich führt die Nasenbeinfraktur häufig zu einer Schwellung der Nase aufgrund eines Hämatoms. Weiterhin sind eine Verschlechterung der Nasenatmung, Nasenbluten, Platzwunden und seltener eine Krepitation möglich.
4. Diagnostik
Die Diagnose kann bereits durch die Anamnese und eine Inspektion gestellt werden, wenn eine sichtbare Formveränderung vorliegt. Der definitive Nachweis erfolgt anhand eines Röntgenbildes. Bei Verdacht auf Begleitverletzungen im Bereich der Orbita oder der Frontobasis sollte eine Computertomographie oder eine Magnetresonanztomographie des Schädels angefertigt werden.
Zusätzlich kann man eine Rhinoskopie durchführen, um den Zustand des Nasenseptums zu beurteilen..
5. Therapie
Die Therapie besteht in der Reposition innerhalb von acht Tagen, die entweder in Lokalanästhesie oder in Intubationsnarkose durchgeführt werden kann. Dabei werden die Frakturfragmente mit einem Elevatorium von innen aus angehoben, um die Nase in ihrer ursprünglichen Form zu rekonstruieren. Bei ausgedehnten Trümmerbrüchen sind ggf. weitere operative Maßnahmen indiziert.
Zur inneren Stützung und zur Vorbeugung von Nachblutungen wird in der Regel eine Nasentamponade eingesetzt. Die äußere Stützung erfolgt mithilfe von Gipsverbänden bzw. thermoplastischen Verbänden oder metallverstärkten selbstklebenden Verbänden. Falls Patienten trotz Nasenbeinfraktur nicht auf sportliche Betätigung verzichten wollen, bieten Gesichtsmasken einen zusätzlichen Schutz.
Wenn die rechtzeitige Reposition nicht erfolgt, können Formfehler wie z.B. eine Sattelnase oder Schiefnase zurückbleiben. Eine Septumplastik kann bei ausgeprägter Fraktuierung des knorpeligen Septums notwendig werden.
Äußere Wunden sollten ebenfalls adäquat versorgt werden.
6. Podcast

7. Bildquelle
- Bildquelle Podcast: © Diana Polekhina / Unsplash