Zusatzweiterbildung Kardiale Magnetresonanztomographie
Definition
Die Zusatzweiterbildung Kardiale Magnetresonanztomographie erweitert die Facharztkompetenz in der Inneren Medizin und Kardiologie. Sie vermittelt vertiefte Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten in der Indikationsstellung, Durchführung und Befundung kardialer MRT-Untersuchungen. Ziel ist die sichere Anwendung der Methode zur Diagnostik von Herzerkrankungen nach aktuellen Leitlinien.
Hintergrund
Die kardiale Magnetresonanztomographie hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem wichtigen Bildgebungsverfahren in der Kardiologie entwickelt. Sie ermöglicht eine strahlenfreie und hochauflösende Darstellung des Herzmuskels sowie eine nicht-invasive Funktions- und Perfusionsdiagnostik. Wichtige Anwendungsgebiete sind die Diagnostik von Kardiomyopathien, Myokarditis, ischämischen Herzerkrankungen, kongenitalen Vitien sowie Tumoren und Perikarderkrankungen.
Die Untersuchung erfordert eine interdisziplinäre Befundung, in die Radiologen, Kardiologen und weitere Fachbereiche eingebunden sind.
Weiterbildung
Die Zusatzweiterbildung kardiale Magnetresonanztomographie ist in der (Muster-)Weiterbildungsordnung (MWBO) von 2020 der Bundesärztekammer verankert.
Voraussetzungen
Voraussetzung zum Erwerb der Zusatzbezeichnung ist die Facharztanerkennung im Fachgebiet Innere Medizin und Kardiologie.
Zusätzlich erforderlich sind:
- 12 Monate strukturierte Weiterbildung in der kardialen MRT an einer anerkannten Weiterbildungsstätte unter Anleitung eines Weiterbildungsbefugten
- Nachweis von Mindestfallzahlen für kardialen MRT-Diagnostik (500 eigenständig durchgeführte und befundete kardiale MRT-Untersuchungen)
Inhalte
Die Weiterbildung umfasst vertiefte Kenntnisse und Fertigkeiten in folgenden Bereichen:
- Physikalische und technische Grundlagen der MRT einschließlich Sicherheitsaspekte
- Indikationsstellung und Kontraindikationen der kardialen MRT
- Durchführung standardisierter Protokolle (z.B. Funktionsanalyse, Perfusionsmessung, Late Gadolinium Enhancement, T1-/T2-Mapping)
- Diagnostik von Kardiomyopathien, Myokarditis, ischämischer Herzerkrankung, kongenitalen Herzfehlern, Perikardpathologien und Tumoren
- Bewertung von Klappenvitien, Shunt-Quantifizierung und Flussmessungen
- Notfallmanagement während MRT-Untersuchungen
- Interpretation der Befunde im klinischen Kontext und interdisziplinäre Kommunikation (Kardiologie, Herzchirurgie)
- Kenntnisse zu Leitlinien, Qualitätsstandards und Dokumentation
- Strukturelle und organisatorische Aspekte eines MRT-Zentrums
Literatur
- Rolf A, et al. Update Curriculum Kardiale Magnetresonanztomographie. Kardiologe. 2023
- DGK-Positionspapier zur Schnittbildgebung Teil II: Kardiale Magnetresonanztomographie zur periprozeduralen Planung und Durchführung von kardialen Interventionen. Die Kardiologie. 2025
- Landesärztekammer Hessen. Weiterbildungsordnung für Ärztinnen und Ärzte in Hessen 2020 (WBO 2020). Frankfurt am Main: Landesärztekammer Hessen; 2020.
- Bundesärztekammer. Zusatz-Weiterbildung Kardiale Magnetresonanztomographie, 2023