Vorsorge ist eine Handlungsstrategie, die dazu dient, Krankheit bzw. Gebrechlichkeit zu vermeiden und die mögliche Krankheitslast bzw. Behinderung zu vermindern. Der rechtzeitigen Erkennung von Erkrankungen dienen Vorsorgeuntersuchungen, die in Vorsorgeprogrammen strukturiert sein können.
Im Gegensatz zur Gesundheitsförderung betont Vorsorge mögliche Risikofaktoren. Vorrangig werden ethisch-normative oder ökonomische Begründungen herangezogen, um über den Wert von Gesundheit aufzuklären.
Es bestehen starke inhaltliche Überschneidungen mit den Begriffen Früherkennung, Prävention und Prophylaxe, die teilweise im klinischen Sprachgebrauch auch synonym verwendet werden. Der Terminus "Vorsorge" kann aber auch als deutscher Dachbegriff für die vorgenannten Meme verstanden werden.
Vorsorge umfasst 3 Dimensionen:
Seit den 1970er Jahren gehören Vorsorgeuntersuchungen zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherungen. Dieses Vorsorgeprogramm ist auf eine Grundversorgung beschränkt. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Vorsorgeuntersuchungen, die nicht in den Leistungskatalog der GKV aufgenommen sind. Bei allen Vorsorgemöglichkeiten sind die grundsätzlichen Vor- und Nachteile von Früherkennungsuntersuchungen zu beachten.
Für bestimmte Patientengruppen (z.B. Typ-2-Diabetiker) gibt es darüber hinaus spezielle Vorsorgemaßnahmen.
Bezeichnung | Alter | Diagnostik |
---|---|---|
U1 bis U11 | Bis Vollendung des 10. LJ | Untersuchung unmittelbar nach der Geburt, die lebensbedrohliche Zustände erkennen soll, sowie weitere eingehende Untersuchungen in den ersten Lebensjahren.
12 Untersuchungen in den ersten Lebensjahren |
J1 bis J2 | Zwischen 13. und 18. LJ | 2 Untersuchungen |
Krebsvorsorge | Frauen - ab dem 20. LJ
Männer - ab dem 45. LJ |
1 x pro Kalenderjahr |
Gesundheits-Check-up | Frauen und Männer zwischen 18. und 35. LJ | Einmalig, Labor erfordert ein begründetes Risiko |
Frauen und Männer ab dem 35. LJ |
Alle drei Kalenderjahre. Herz-Kreislauf-System, Niere, Diabetes, Ganzkörperstatus, Bestimmung von Gesamt-, LDL-, HDL-Cholesterin und Triglyceriden, Nüchternglukose, Harnstreifentest auf Eiweiß, Glukose, Erythrozyten, Leukozyten und Nitrit, verhaltensmedizinisch orientierte Beratung, Erörterung des individuellen Risikoprofils[1] | |
Zahngesundheit | Kinder 6 - 18
ab dem 18. LJ |
Untersuchung auf Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten, Zahnvorsorge |
Schwangerschaftsvorsorge | Frauen | Mindestens 12 Untersuchungen |
Schutzimpfungen | Regel-, Auffrisch- und Indikationsimpfungen, Reiseimpfungen | Diphterie, Tetanus, weitere siehe unter Impfungen |
Eine Sonderform der medizinischen Vorsorge mit fließendem Übergang in das Themenfeld der Rehabilitationsmaßnahmen.
Die gesetzliche Altersvorsorge basiert auf dem fiktiven Generationenvertrag unter der Annahme, dass das Leben in folgende drei Bereiche gegliedert ist: 1. Kindheit und Jugend, 2. Erwerbsphase und 3. Alter. Daneben wird die ergänzende betriebliche und die private Vorsorge empfohlen.
In einer Notsituation darf ein (von dem Vollmachtgeber) Bevollmächtigter alle oder bestimmte rechtsgeschäftliche Aufgaben für den von erheblicher Willenseinschränkung Betroffenen erledigen.
Tags: Impfung, Prophylaxe, Prävention, Risikio, Screening, Vorsorge
Fachgebiete: Gesundheitswesen
Diese Seite wurde zuletzt am 5. Juni 2019 um 18:02 Uhr bearbeitet.
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