Vimseltinib
Handelsname(n): Romvimza®
Englisch: vimseltinib
1. Definition
Vimseltinib ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der CSF1R-Inhibitoren, der zur Behandlung des synovialen Riesenzelltumors eingesetzt wird.
2. Chemie
Vimseltinib ist eine heterozyklische organische Verbindung, deren Kohlenstoffringe direkt oder über eine Etherbrücke miteinander verknüpft sind. Die Verbindung ist leicht basisch.
Die Summenformel des Wirkstoffs lautet C23H25N7O2; das Molekulargewicht beträgt 431,5g/mol[1].
3. Wirkmechanismus
Vimseltinib ist ein Kinaseinhibitor und hemmt den Kolonie-stimulierenden Faktor 1 Rezeptor (CSF1R). Er hemmt die Autophosphorylierung des Rezeptors und unterdrückt so die darauffolgende Signalkaskade. In der Folge wird die Proliferation von CSF1R-exprimierenden Zellen gehemmt.
4. Pharmakokinetik
Das Verteilungsvolumen beträgt 90 Liter und die Eliminationshalbwertszeit 6 Tage.[2]
5. Indikation
- erwachsene Patienten mit tenosynovialem Riesenzelltumor, bei denen ein chirurgischer Eingriff die Symptome verschlechtern könnte[2]
6. Darreichungsformen
Vimseltinib ist als Hartkapsel erhältlich.
7. Dosierung
Die empfohlene Dosierung beträgt 30 mg zweimal wöchentlich. Beim Auftreten von Nebenwirkungen kann die Dosis auf 20 bzw. 14 mg zweimal wöchentlich reduziert werden.
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
8. Nebenwirkungen
- Leberschädigung: Die Aminotransferasen ALT und AST können ansteigen. Bei Patienten mit bestehenden Leberstörungen sollte Vimseltinib möglichst vermieden werden.
- Embryotoxizität, Fetotoxizität
- erhöhte Kreatininwerte, jedoch ohne Beeinträchtigung der Nierenfunktion
- periorbitales Ödem, trockenes Auge, erhöhte Tränenproduktion
- Müdigkeit, peripheres Ödem, Gesichtsödem
- Hypertonie
- Neuropathie
9. Wechselwirkungen
- P-gp-Substrate, da Vimseltinib ein P-gp-Inhibitor ist: Wenn die gleichzeitige Anwendung nicht vermieden werden kann, sollte Vimseltinib vier Stunden vor Einnahme des P-gp-Substrates eingenommen werden.
- Da Vimseltinib auch ein Inhibitor von BCRP und OCT2 ist, sollte es nicht gleichzeitig mit Substraten von diesen Transportern eingenommen werden.
10. Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
11. Zulassung
Vimseltinib wurde im Frühjahr 2025 in den USA zugelassen. Aktuell (Stand 2025) steht eine Zulassung in Europa noch aus, kann jedoch im Rahmen eines Härtefallprogramms eingesetzt werden.