VDRL-Test
Synonym: Venereal Disease Research Laboratory Test, Cardiolipin-Komplementbindungsreaktion
Englisch: VDRL test, Venereal Disease Research Laboratory Test
Definition
Der VDRL-Test ist eine Laboruntersuchung zum indirekten Nachweis des Syphilis-Erregers Treponema pallidum. Er gehört zur Lues-Serologie.
Geschichte
Der VDRL-Test wurde bereits vor dem 1. Weltkrieg entwickelt. Er geht auf August Paul von Wassermann und Albert Neisser zurück. In seiner heutigen Form wurde er 1946 von Harris, Rosenberg und Riedel entwickelt.
Nachweismethode
Der VDRL-Test spricht etwa 5-6 Wochen nach der Infektion an. Er weist eine besondere Form antimitochondrialer Antikörper nach, die so genannten Anti-Cardiolipin-Antikörper (ACA), die durch die zerstörerische Aktivität des Erregers im Blutplasma von Syphilis-Patienten auftreten. Der VDRL-Test weist den Erreger also nicht direkt nach, sondern ist ein indirekter, nicht-treponemaler Test. Das für den Nachweis verwendete Cardiolipin (Diphosphatidylglycerol) wird unter anderem aus Ochsenherzen gewonnen. Ein positiver VDRL-Test ist bei positivem TPHA- und FTA-Abs-Test ein Hinweis auf eine floride Lues-Erkrankung. Es handelt sich um einen Laborparameter, der bei einer erfolgreich behandelten Syphilis sinkt und 12 Monate nach erfolgreicher Therapie in der Regel negativ ausfällt.
Aussagekraft
Die Spezifität des Tests ist nicht sehr hoch. Die Bewertung des Tests erfolgt auf Basis des Titers, bei dem zuletzt eine positive Reaktion auftritt. Ein Titer, der größer als 1:16 ist, gilt als positives Ergebnis. Der Titerverlauf wird zur Beurteilung des Krankheitsgeschehens bzw. des Behandlungserfolges benutzt.
Der VDRL-Test kann bei Autoimmunkrankheiten und Krankheiten, die mit hohem Gewebszerfall einhergehen, ein falsch positives Ergebnis zeigen, u.a. bei:
- Kollagenosen (z.B. Lupus erythematodes)
- Rheumatoider Arthritis (RA)
- Infektionskrankheiten (z.B. Lepra, Mononucleosis infectiosa, Virushepatitis)
Eine bestehende Schwangerschaft sowie die Einnahme bestimmter Medikamente können ebenfalls zu falsch positiven Ergebnissen führen.
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