Urtikaria (Pferd)
Synonym: Nesselfieber
Englisch: Urticaria
Definition
Ätiopathogenese
Es kommen verschiedene Ursachen in Frage, die alle zu einer Mastzelldegranulation in der Haut führen. Möglich sind sowohl exogene (Medikamente, Trauma, Futterkomponenten) als auch endogene (Stress, systemische Infektion) Faktoren.
Klinik
Es kommt zur Entstehung von Quaddeln, die überall am Rumpf oder an den proximalen Gliedmaßenabschnitten vorkommen können. Die Quaddeln sind zu Beginn meist rund und können später auch konfluieren.
In manchen Fällen kann Serum austreten, was zur Bildung von bernsteinfarbenen Krusten führt. Bei wiederholter Exsudation kann es auch zur Verklebung von Haaren kommen. Juckreiz tritt selten im Zusammenhang mit Urtikaria auf.
Diagnose
Es sollte versucht werden, die Ursache der Urtikaria zu eruieren, was sich häufig als sehr schwierig erweist.
Bei Verdacht einer Reaktion auf bestimmte Futterkomponenten kann eine streng hypoallergene Diät mit schrittweisem Hinzufügen verschiedener Bestandteile möglicherweise Aufschluss auf die Ursache geben. Jede Komponente muss hierbei 6-8 Wochen zugefüttert werden, wodurch dieses Verfahren sehr zeitaufwendig ist.
Therapie
Die Urtikaria verschwindet in der Regel nach kurzer Zeit (Stunden bis Tage) von selbst.
Eine Behandlung mit Kortikosteroiden (z.B. Dexamethason-Natriumphosphat) ist nur bei exsudativen Läsionen indiziert. Bei der Anwendung von Kortikosteroiden muss immer auf etwaige mögliche Nebenwirkungen (z.B. Hufrehe) geachtet werden.
Literatur
- Brehm W, Gehlen H, Ohnesorge B et al., Hrsg. Handbuch Pferdepraxis. 4., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag; 2016.
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