Tropische pulmonale Eosinophilie
Definition
Die tropische pulmonale Eosinophilie, kurz TPE, ist ein Krankheitsbild, das sich bei einigen mit Filarien (Wuchereria bancrofti, Brugia malayi und Brugia timor) infizierten Personen entwickelt.
Epidemiologie
Die meisten Fälle der TPE treten in Indien, Pakistan, Sri Lanka, Brasilien, Guyana und Südostasien auf. Die Inzidenz ist aufgrund des WHO-Programms zur Eliminerung der lymphatischen Filariose abnehmend.
Pathophysiologie
Der TPE liegt eine rasche Elimination der Mikro- und Makrofilarienantigene aus dem Blutstrom durch die Lunge zu Grunde. Die Symptome entstehen durch allergische und entzündliche Reaktionen auf die Parasiten. Ohne Therapie kommt es zu einer interstitiellen Fibrose mit Lungendestruktion.
Werden die Mikrofilarien in anderen Organen abgefangen, kann es zu einer Hepatomegalie, Splenomegalie oder Lymphadenopathie kommen.
Klinik
Typische Symptome der TPE sind paroxysmaler, nächtlicher Husten und asthmaartige Beschwerden, Gewichtsverlust, erhöhte Temperatur, Lymphadenopathie sowie eine ausgeprägte Eosinophilie (> 3.000/µl).
Im Röntgen-Thorax kann eine interstitielle Zeichungsvermehrung sowie in den mittleren und unteren Lungenfeldern diffuse miliare oder fleckige Verdichtungen auffallen. Die Lungenfunktion zeigt eine restriktive Ventilationsstörung, bei 50 % d.F. mit obstruktiver Komponente. Das Serum-IgE sowie Filarienantikörpertiter sind i.d.R. unauffällig.
Differenzialdiagnosen
Therapie
Die TPE wird mit Diethylcarbamazin (4-6 mg/kgKG/d für 14-21 Tage) behandelt. Je nach Symptomatik können zusätzlich Glukokortikoide verabreicht werden. Normalerweise bessern sich die Beschwerden innerhalb von 3-7 Tagen nach Therapiebeginn. Rückfälle treten z.T. erst nach Jahren und insgesamt in 12-25 % d.F. auf.
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Literatur
- Suttorp et al., Harrisons Innere Medizin, 2020 ABW Wissenschaftsverlag
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