Triacetin
Synonyme: Glyceroltriacetat, Glycerintriacetat, Triacetylglycerol, Triacetylglycerin
Englisch: triacetin
Definition
Triacetin ist ein sehr häufig verwendeter Weichmacher, der als pharmazeutischer Hilfsstoff in Filmüberzügen von Kapseln, Tabletten oder Granulaten vorkommt.
Chemie
Triacetin besteht aus einem Glycerol-Molekül, das dreifach mit Acetylgruppen verestert ist. Der entsprechende IUPAC-Name ist (Propan-1,2,3-triyl)triacetat. Die molare Masse beträgt 218,2 g/mol, die Summenformel lautet C9H14O6. Triacetin liegt bei Raumtemperatur als klare, farblose Flüssigkeit von öliger Konsistenz vor. Es ist sehr leicht löslich in vielen organischen Lösemitteln, z.B. Ethanol, Aceton, Ether, Toluol oder Chloroform. Die Löslichkeit in Wasser ist mit 7 g pro 100 ml etwas geringer. Mit seiner mäßigen Wasserlöslichkeit nimmt Triacetin eine Mittelstellung zwischen den wasserlöslichen Weichmachern und den wasserunlöslichen Phthalaten ein. Der Schmelzpunkt von Triacetin liegt bei -78 °C, der Siedepunkt bei 258 bis 260 °C. Die Dichte beträgt 1,16 bis 1,17 g/cm3, der Brechungsindex liegt bei 1,429 bis 1,432.
Anwendung
Triacetin wird als Weichmacher in Filmüberzügen von festen Arzneiformen verwendet. Die Anwendungskonzentration liegt zwischen 10 und 35 % des Gewichts des Filmbildners.
Triacetin wird auch in Kosmetika eingesetzt. Es kann darüber hinaus als Aromaträger verwendet werden.
Inkompatibilität
Triacetin ist mit allen gängigen Filmbildnern kombinierbar. Es sollte nicht mit Oxidationsmitteln verarbeitet werden. Starke Säuren und Basen können u.U. zur Hydrolyse des Esters führen.
Toxizität
Triacetin wird nach oraler Einnahme in seine Bestandteile Glycerol und Ethanol gespalten, die vom Körper gut metabolisiert werden können. Es zeigt dabei keine toxische Wirkung, kann jedoch leichte Reizungen bei einer Anwendung am Auge hervorrufen. Aufgrund seiner guten Verträglichkeit ist Triacetin als GRAS-Substanz eingestuft.
Quelle
- Peter C. Schmidt, Siegfried Lang (2013): Pharmazeutische Hilfsstoffe, Govi-Verlag, Eschborn
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