Tränendes Herz

Es handelt sich um 60-90 cm große, ausdauernde Stauden. Die Blätter sind langgestielt, unterseits graugrün gefärbt und doppelt oder mehrfach dreizählig. Die Blüten sind rot, bei Zierformen auch weiß. Die äußeren Kronblätter der Blüten sind halb-herzförmig und gespornt. Die Blüten sitzen in hängenden Trauben. Aus der Blüte geht eine vielsamige Kapselfrucht hervor. Die Blütezeit liegt von April bis Mai. Herkunftsgebiet der Pflanze ist Ostasien. In Deutschland ist sie als Zierpflanze kultiviert.

Alle Pflanzenteile, besonders aber die Wurzel, enthalten unter anderem folgende Substanzen:

• Isochinolin-Alkaloide:
  • Protopin
  • Cularin
  • Sanguinarin
  • Chelerythrin

Die Wurzel weist einen Alkaloid-Gehalt von 0,76 % auf, das Kraut 0,17 %.

Durch den Alkaloid-Gehalt ist die Pflanze giftig. Bei (Schleim-) Hautkontakt kann es zu Reizungen und Blasenbildung kommen. Nach peroraler Aufnahme ist eine Intoxikation mit folgenden Symptomen möglich:

• Gastroenteritis
• blutige Diarrhoe
• Koliken
• Nierenschädigung und Hämaturie
• erst zentralnervöse Erregung, dann Lähmung
• Atemnot
• zentrale Atemlähmung

Therapie der Vergiftung

Im Vordergrund stehen resorptionsvermindernde Maßnahmen (Aktivkohle zu 10 g, Natriumsulfat). Bei Aufnahme größerer Mengen ist eine Magenspülung durchzuführen. Der Elektrolythaushalt und die Nierenfunktion sind zu überwachen. Ggf. erfolgt Sauerstoffbeatmung. Bei Auftreten von Krämpfen kann auf Diazepam zurückgegriffen werden. Die Möglichkeit der künstlichen Beatmung ist sicherzustellen.