Steakhousesyndrom
Synonyme: Ösophagus-Obstruktion, Nussknacker-Ösophagus
Englisch: steakhouse syndrome, esophageal food bolus obstruction
Definition
Beim Steakhousesyndrom handelt es sich um eine akute Verengung (Obstruktion) der Speiseröhre. Sie führt dazu, dass flüssige oder feste Nahrung nicht mehr in den Magen transportiert werden kann.
Ätiologie
Zu den möglichen Ursachen einer Obstruktion des Ösophagus zählen:
- Schatzki-Ring: ringförmige Verengung der distalen Ösophagusabschnitte
- Entzündungen der Speiseröhre: Refluxösophagitis, eosinophile Ösophagitis
- Tumoren der Speiseröhre: Ösophaguskarzinom
- Web-Stenosen, Ösophagusstrikturen
- Tracheoösophageale Fistel
- Neurologische Erkrankungen: Guillain-Barré-Syndrom, Myasthenia gravis
Darüber hinaus können Ösophagusobstruktionen auch idiopathisch auftreten.
Pathophysiologie
Der genaue Pathomechanismus ist unbekannt. Die Muskulatur der Speiseröhre weist zwar noch einzelne Kontraktionen auf, kann aber keine koordinierten Transportwellen mehr auslösen.
Symptome
Komplikationen
- Verletzung oder Perforation der Speiseröhre
- Aspiration
Diagnose
Die Diagnostik umfasst eine ausführliche Anamnese sowie die körperliche Untersuchung. Das Standardverfahren zur Abklärung eines Steakhousesyndroms ist die Endoskopie, die gleichzeitig eine therapeutische Intervention ermöglicht. Ergänzend kann eine Bildgebung erfolgen.
Differentialdiagnose
- Verschluss des Mageneinganges
- Ösophagitis
- Myokardinfarkt
- Plummer-Vinson-Syndrom
Therapie
Konservative Therapie
In der Notfallambulanz kann zunächst eine Mobilisation des Bolus durch Trinken eines kohlensäurehaltigen Getränks versucht werden. Dabei ist das Aspirationsrisiko zu beachten.
Darüber hinaus kann versucht werden, den unteren Ösophagusspinkter durch die Gabe von Glukagon zu entspannen. Allergings gibt es keine klare Evidenz für dieses Verfahren.[1]
Invasive Therapie
Wenn konservative Maßnahmen nicht zum Erfolg führen, ist eine endoskopische Entfernung des Nahrungsbolus indiziert. Dabei wird versucht, den Bolus vorsichtig durch Luftstöße aus dem Endoskop in Richtung des Magens zu treiben. Andere Techniken zielen auf die endoskopische Entfernung bzw. Zerkleinerung der impaktierten Nahrung durch ein Bergungsnetz (z.B. Roth-Net) oder eine Schlinge.
Quellen
- ↑ Peksa, GD; DeMott, JM; Slocum, GW; Burkins, J; Gottlieb, M (April 2019). "Glucagon for Relief of Acute Esophageal Foreign Bodies and Food Impactions: A Systematic Review and Meta-Analysis". Pharmacotherapy. 39 (4): 463–472. doi:10.1002/phar.2236. PMID 30779190. S2CID 73457663.
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