Ösophagusmembran
Synonym: Web-Stenose
Englisch: esophageal Web
Definition
Als Ösophagusmembranen bezeichnet man dünne Gewebeschichten, die sich im oberen Teil des Ösophagus bilden können. Durch Ösophagusmembranen verengt sich das Lumen des Ösophagus, sodass es zu Schluckbeschwerden kommt.
Epidemiologie
Die genaue Häufigkeit von Ösophagusmembranen ist unbekannt, da sie oft asymptomatisch bleiben und einen Zufallsbefund darstellen. Bei etwa 5 % bis 15 % der Personen, die wegen Schluckbeschwerden einen Arzt aufsuchen, können Ösophagusmembranen nachgewiesen werden.
Ätiologie
Die genaue Ursache ist unbekannt. Ösophagusmembranen können angeboren oder erworben sein. Häufig treten sie zusammen mit Erkrankungen wie gastroösophagealem Reflux (GERD) und Eisenmangelanämie auf. Auch Assoziationen mit dem Plummer-Vinson-Syndrom wurden beschrieben.
Symptomatik
Die meisten Menschen mit Ösophagusmembranen haben keine Symptome, nur gelegentlich treten Schluckbeschwerden auf. Im Zusammenhang mit dem Plummer-Vinson-Syndrom kommen zusätzliche Symptome wie Zungenbrennen und Mundwinkelrhagaden vor.
Diagnostik
In der Regel werden Ösophagusmembranen endoskopisch im Rahmen einer ÖGD nachgewiesen.
Differenzialdiagnostik
Ösophagusmembranen sollten nicht mit Schatzki-Ringen verwechselt werden, die im unteren Teil des Ösophagus auftreten.
Therapie
Die Behandlung hängt von den zugrundeliegenden Ursachen ab. Wenn die Membran keine Symptome verursacht, ist keine Behandlung erforderlich.
Teilweise ist eine medikamentöse Therapie indiziert. So werden bei Eisenmangelanämie Eisensupplemente verschrieben und bei GERD Protonenpumpenhemmer eingesetzt.
Wenn Medikamente nicht ausreichen, kann mittels Dilatation die verengte Stelle der Speiseröhre gedehnt werden. In schweren Fällen ist zudem eine Elektrokauterisation erforderlich, um das betroffene Gewebe zu entfernen.
Quelle
- Cleveland Clinic – Esophageal Web, abgerufen am 24.03.2025