Sarkoptesräude (Pferd)
Synonym: Grabmilbenbefall
Definition
Als Sarcoptesräude bezeichnet man eine parasitäre Hauterkrankung beim Pferd.
Ätiologie
Die Sarcoptesräude ist eine seltene Dermatitis beim Pferd, die durch den Parasiten Sarcoptes scabiei hervorgerufen wird. Die Milben sind 0,25 - 0,6 mm groß und ernähren sich von Gewebsflüssigkeit und epidermalen Zellen. Ihr Lebenszyklus beträgt 2-3 Wochen, wobei die Überlebenszeit abseits des Wirtes sehr schlecht ist.
Die Übertragung erfolgt durch direkten oder indirekten (z.B. Decken) Kontakt. Die Inkubationszeit beträgt wenige Stunden bis mehrere Wochen, wobei viele betroffene Tiere eine Immunschwäche aufweisen.
Symptome
Diagnostik
Die Diagnose kann durch multiple Hautgeschabsel gestellt werden. Häufig sind jedoch die Milben sehr schwer nachzuweisen, weshalb ein negatives Geschabsel einen Sarkoptesmilbenbefall nicht ausschließt. Häufig wird die Diagnose auch aufgrund eines guten Ansprechens auf die Therapie gestellt.
Differentialdiagnosen
Als Differentialdiagnosen kommen einige weitere Erkrankungen in Frage, unter anderem:
Therapie
Eine systemische Therapie kann entweder mit Ivermectin oder Moxidectin peroral drei Mal im Abstand von einer Woche durchgeführt werden. Eine Alternative stellt die lokale Behandlung mit Organophosphaten dar.
Rechtliches
In einigen Ländern (z.B. Österreich und Schweiz) handelt es sich um eine anzeigepflichtige Erkrankung.
Literatur
- Brehm W, Gehlen H, Ohnesorge B et al., Hrsg. Handbuch Pferdepraxis. 4., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag; 2016.
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