Allergisches Sommerekzem (Pferd)
Synonyme: Sommerekzem, Insektenüberempfindlichkeit
Englisch: Sweet itch, Summer itch, Queensland itch
Definition
Als allergisches Sommerekzem bezeichnet man eine Überempfindlichkeitsreaktion beim Pferd, die durch Insekten ausgelöst wird.
Ätiologie
Die Überempfindlichkeitsreaktion wird durch den Speichel von Mücken (Culicoides sp.) oder Fliegen (Sinulium sp.) verursacht. Welsh- und Islandponies sind besonders häufig von dieser Krankheit betroffen, was auf eine genetische Prädisposition schließen lässt.
Symptome
Beim allergischen Sommerekzem können verschiedene Symptome vorkommen, die durch ein saisonales Auftreten gekennzeichnet sind. Aufgrund der Ruhephase der Fliegen erholen sich die Pferde meist in der Winterperiode. Typische klinische Anzeichen sind:
- heftiger Juckreiz (Pruritus): vor allem an Mähne, Schweif und am ventralen Abdomen
- Haut- und Haarveränderungen: Exkoriationen, Alopezie, Erosionen, Lichenifikationen
Diagnostik
Mithilfe von Anamnese und klinischer Untersuchung kann bereits die Verdachtsdiagnose eines allergischen Sommerekzems gestellt werden.
Wegweisend ist die Besserung der Krankheitssymptome in einer mückenfreien Umgebung. Dafür sollte das Pferd in einem dunklen, möglichst sauberen Stall untergebracht werden. Die Symptome verschwinden dann innerhalb von 2-4 Wochen und treten nach erneuter Exposition mit Culicoides sofort wieder auf.
Therapie
Beim allergischen Sommerekzem ist die Vermeidung des Insektenkontakts entscheidend. Dazu sollten die Pferde in der Aktivzeit der Insekten entweder aufgestallt oder durch Decken geschützt werden. Zusätzlich sollten Repellentien angewendet werden.
Beim Auftreten von heftigem Juckreiz kann eine Behandlung mit Glukokortikoiden und eine lokale Wundbehandlung durchgeführt werden.
Literatur
- Brehm W, Gehlen H, Ohnesorge B et al., Hrsg. Handbuch Pferdepraxis. 4., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag; 2016.
- Anja Joachim. Krankheiten der Haut und ihrer Anhangsorgane: Diagnose, Therapie u. begleitende Maßnahmen. Vorlesungsunterlagen. EWG 10, 2017.
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