Pedikulose (Pferd)
Synonym: Läusebefall
Definition
Als Pedikulose bezeichnet man eine durch Läuse hervorgerufene Hauterkrankung beim Pferd.
Ätiolopathogenese
Die häufigste beim Pferd vorkommende Lausart ist Haematopinus asini. Läuse kommen weltweit vor und sind stark wirtspezifisch, können jedoch auch bei Menschen oder Hunden bei engem Kontakt Juckreiz auslösen.
Die Läuse ernähren sich von Blut und Gewebsflüssigkeit auf der Hautoberfläche. Außerhalb des Wirtes können die Parasiten mehrere Wochen lang überleben. Läuse kommen vermehrt in den Frühlings- und Wintermonaten vor, wenn das Fell der Pferde länger ist und die Tiere dichter zusammengehalten werden. Der Fellverlust und die steigenden Temperaturen im Frühling hemmen die Vermehrung der Läuse.
Symptome
Diagnostik
Die Diagnose erfolgt durch Adspektion und Kämmen des Haarkleids mit anschließender makroskopischer und mikroskopischer Identifikation der Läuse.
Differentialdiagnosen
Je nach Lokalisation der Hautveränderungen müssen verschiedene Differentialdiagnosen in Betracht gezogen werden, unter anderem:
Therapie
Bei der Therapie sollten alle Kontakttiere der betroffenen Pferde mitbehandelt werden. Eine lokale Behandlung kann mittels Fipronil, Pyrethroiden (z.B. Permethrin) oder Imidacloprid erfolgen. Diese sollte nach 10 Tagen wiederholt werden.
Alternativ kann eine systemische Therapie mit einem Ivermectin-Präparat (per os) durchgeführt werden, welche drei Mal im Abstand von 14 Tagen erfolgen sollte. Zusätzlich sollten die Decken der Pferde gewaschen werden. Waschen bei über 50 °C führt zur Abtötung der adulten Läuse aber nicht der Eier, weswegen der Waschvorgang nach 14 Tagen wiederholt werden muss.
Literatur
- Brehm W, Gehlen H, Ohnesorge B et al., Hrsg. Handbuch Pferdepraxis. 4., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag; 2016.
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