Haarlingsbefall (Pferd)
Definition
Als Haarlingsbefall bezeichnet man eine durch Haarlinge hervorgerufene Hauterkrankung beim Pferd.
Ätiologie
Der Haarlingsbefall wird in der Regel von Werneckiella equi (Damalinia equi) hervorgerufen. Haarlinge sind sehr wirtsspezifisch, können jedoch bei engem Kontakt auch bei Menschen oder Hunden zum Juckreiz führen. Sie leben auf der Hautoberfläche und ernähren sich von Haaren und Schuppen.
Ein Haarlingsbefall tritt meist in den Frühlings- oder Wintermonaten auf, wenn die Pferd dicht zusammengehalten werden. Der Fellverlust im Sommer führt zu einer deutlichen Reduktion der Haarlingspopulation. Zusätzlich hemmem warme Temperaturen die Vermehrung der Parasiten.
Symptome
Diagnostik
Die Diagnose erfolgt durch Adspektion und Kämmen des Haarkleids mit anschließender makroskopischer und mikroskopischer Beurteilung der Parasiten.
Therapie
Bei der Therapie sollten alle Kontakttiere der betroffenen Pferde mitbehandelt werden. Eine lokale Behandlung kann mittels Fipronil, Pyrethroiden (z.B. Permethrin) oder Imidacloprid erfolgen. Diese sollte nach 10 Tagen wiederholt werden.
Alternativ kann eine systemische Therapie mit einem Ivermectin-Präparat durchgeführt werden.
Zusätzlich sollten etwaige Decken der Pferde gewaschen werden. Waschen bei über 50° C führt zur Abtötung der adulten Haarlinge aber nicht der Eier, weswegen der Waschvorgang nach 14 Tagen wiederholt werden muss.
Literatur
- Brehm W, Gehlen H, Ohnesorge B et al., Hrsg. Handbuch Pferdepraxis. 4., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag; 2016.