Psoroptesräude (Pferd)
Synonym: Saugmilbenbefall
Definition
Unter Psoroptesräude versteht man eine parasitäre Hauterkrankung beim Pferd.
Ätiologie
Die Psoroptesräude ist eine durch den Parasiten Psoroptes equi hervorgerufene Dermatitis und/oder Otitis beim Pferd. Die Milben sind 0,5 - 0,7 mm groß und ernähren sich von Hautschuppen und -flüssigkeit. Ihr Lebenszyklus beträgt zehn Tage, wobei die Überlebenszeit abseits des Wirtes abhängig von Gegebenheiten wie Temperatur und Feuchtigkeit ist.
Die Übertragung erfolgt durch direkten oder indirekten Kontakt (z.B. Pferdedecken). Die Inkubationszeit beträgt zwei bis acht Wochen, wobei Psoroptesmilben nicht wirtspezfisch zu sein scheinen. Bisher wurden von keinen Übertragungen auf Menschen berichtet.
Symptome
Die betroffenen Pferde zeigen verschiedenen Symptome, unter anderem Kopfschütteln, Ohrenreiben, Kopfscheue und Schweifscheuern. Juckreiz tritt variabel auf und manifestiert sich häufig an der Mähne und an der Schweifbasis. Bei starkem Juckreiz kann es im Verlauf es zu weiteren sekundären Hautveränderungen kommen:
Diagnostik
Die Diagnose erfolgt durch die richtige Einordnung der Symptome und anschließende mikroskopische Identifikation der Milben.
Differentialdiagnosen
Als Differentialdiagnosen kommen einige weitere Erkrankungen in Frage, unter anderem:
Therapie
Zur Therapie sollten Pyrethroide zwei Mal im Abstand von drei Wochen angewendet werden. Eine Alternative stellt die zweimalige Anwendung eines Fipronil-Sprays im selben Zeitabstand dar.
Rechtliches
In einigen Ländern (z.B. Österreich) handelt es sich um eine anzeigepflichtige Erkrankung.
Literatur
- Brehm W, Gehlen H, Ohnesorge B et al., Hrsg. Handbuch Pferdepraxis. 4., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag; 2016.
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