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Süßgräser

Synonyme: Poaceae, Gramineae, Echte Gräser

1. Definition

Süßgräser, botanisch auch Poaceae, sind eine Pflanzenfamilie. Sie umfassen einjährige, zweijährige und ausdauernde Arten, die weltweit verbreitet sind. Sie gelten als wichtige Nahrungsquelle und machen 24 % der Vegetation aus. Die Gräser zeichnen sich besonders durch ihre charakteristische Morphologie aus.

2. Einteilung

Die Familie der Süßgräser umfasst etwa 660 Gattungen mit rund 10.000 Arten. Bekannte Vertreter sind unter anderem:

  • Getreidegräser
    • Weizen (Triticum)
      • Saatweizen
      • Dinkel
      • Hartweizen
      • Spelt
      • Einkorn
      • Emmer
    • Gerste (Hordeum)
    • Roggen (Secale cereale)
    • Hafer (Avena sativa)
    • Mais (Zea mays)
    • Reis (Oryza sativa)
    • Hirse (u.a. Panicum miliaceum)
  • Bambusartige
    • Zuckerrohr (Saccharum officinarum)
    • verschiedene Futtergräser

2.1. ... nach Blütenstand

Anhand des Blütenstands werden die Süßgräser unterteilt in:

  • Ährengräser
  • Rispengräser
  • Ährenrispengräser

3. Morphologie

Süßgräser haben in der Regel hohle, runde, knotige Stängel (Halme), die parallelnervig beblättert sind. Die Blätter bestehen aus der Blattscheide, die am Knoten ansetzt und das Internodium umschließt. Am oberen Ende steht sie vom Halm ab und geht in die Blattspreite über. Am Übergang ist bei einigen Arten ein Blatthäutchen (Lingula) zu finden.

Charakteristisch für Süßgräser ist die reduzierte Blüte. Die Blütenstände sind meist zwittrig und stehen in Ähren, Rispen oder Trauben. Die Teilblütenstände werden als Ährchen bezeichnet, die von zwei Hülspelzen umgeben sind, deren Form variieren kann. An der Spitze befinden sich eine oder mehrere Blüten, die jeweils aus Schwellkörperchen, Staubblättern mit Staubbeutel und Fruchtknoten mit Stempel bestehen. Der Stempel trägt an kurzen Filamenten ein bis drei fedrige Narbenäste. Die Frucht der meisten Süßgräser wird Karyopse genannt.

4. Inhaltsstoffe

Süßgräser enthalten viele Ballaststoffe. Weitere wichtige Inhaltsstoffe sind:

Glutamine sind wegen ihrer Unverträglichkeit (Glutensensitivität) von medizinischer Bedeutung.

Darüber hinaus lassen sich in einigen Arten ätherische Öle finden (bspw. Citronellöl aus Citronellgras, Lemongrasöl aus Lemongras).

Aus den Gräsern wird Stärke, Zucker, Papier, Alkohol, Parfüm und auch Bau- und Isolationsmaterial gewonnen.

5. Medizinische Relevanz

Eine Sensibilisierung gegen Gräserpollen ist in Deutschland häufig (sog. Gräserpollen-Allergie). Etwa 90 % der Allergiker, die auf Gräser reagieren, haben IgE-Antikörper gegen Phl p 1 und Phl p 5. Weitere Allergene sind:

  • Phl p 2
  • Phl p 4
  • Phl p 6
  • Phl p 11

Marker einer Kreuzreaktivität sind Phl p 7 (Polcalcin) und Phl p 12 (Profilin).

Das wichtigste Krankheitsbild, das durch eine Gräserpollen-Allergie verursacht wird, ist die allergische Rhinokonjunktivitis. Typische Symptome sind:

6. Quellen

Stichworte: Botanik, Gräser
Fachgebiete: Biologie

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29.01.2024, 17:03
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