Reinke-Ödem
nach dem deutschen Anatomen Friedrich Berthold Reinke (1862-1919)
Englisch: Reinke's edema, polypoid degeneration
Definition
Beim Reinke-Ödem handelt es sich um eine Flüssigkeitsansammlung im subepithelialen Reinke-Raum, welche zu einer Verdickung der Stimmbänder führt. Es kann sowohl uni- als auch bilateral auftreten.
Ursachen
Chronische irritierende Reize auf die Stimmlippen:
- Rauchen
- Fehlbelastung bzw. Überbelastung der Stimme
- Allergenexposition (Feinstäube)
Symptome
In Abhängigkeit von der Stärke der Schwellung treten auf:
- Heiserkeit
- Tiefe und rauhe Stimme (Dysphonie)
- Husten
- Atemwegsobstruktion mit Behinderung der Atmung
Bei ausgeprägter Symptomatik kann ein Stimmverlust (Aphonie) vorliegen.
Diagnose
Zunächst sollte der Rachenraum inspiziert und die Lymphknoten des Halses palpiert werden, um eine Entzündung auszuschließen. Die genaue Begutachtung der Stimmbänder kann weiterhin durch eine Laryngoskopie erfolgen, wobei eine Biopsie der histologischen Differentialdiagnose (Ulkus, Granulom, Tumor, Infiltrat, Entzündung) dient.
Therapie
Die wichtigste Therapiemaßnahme ist die Detektion und die Ausschaltung der zugrundeliegenden Irritation. Eine Remission lässt sich oft schon durch Stimmschonung sowie den Verzicht auf Zigaretten erreichen. Die Überstrapazierung beim Sprechen kann durch logopädische Übungen vermindert werden. Bei akuten Formen führen kortisonhaltige Sprays zur Abschwellung des Ödems. Als letzte Möglichkeit ist eine mikrochirurgische Resektion oder Laserablation des betroffenen Gewebes mit dem Patienten zu diskutieren.