Der Reinke-Raum ist ein schmaler Gewebezwischenraum der Stimmlippe. Er ermöglicht eine Verschiebung des über ihm liegenden Epithels während der Phonation.
Der Reinke-Raum entspricht der obersten Schicht der Lamina propria direkt unter dem Plattenepithel. Diese Lamina propria superficialis ist ca. 0,5 mm stark und besteht aus lockerem Bindegewebe mit ungeordneten Elastinfasern, die in eine gallertartige Grundsubstanz eingebettet sind. Die tieferen Schichten der Lamina propria enthalten demgegenüber dichtere, meist longitudinal ausgerichtete Faserelemente, die mit zunehmender Schichttiefe immer mehr kollagene Fasern aufweisen.
Bei einer Überbelastung der Stimmbänder oder bei der Exposition gegenüber Noxen kann es zu einer Flüssigkeitsansammlung im Reinke-Raum kommen, die man als Reinke-Ödem bezeichnet. Ein Reinke-Ödem sollte jedoch nicht mit Stimmlippenknötchen verwechselt werden, die sich als umschriebene Verdickungen der beiden Stimmlippen darstellen.
Tags: Eponym, Larynx, Stimmlippe, Stimmlippenknötchen
Fachgebiete: Histologie, Kopf und Hals
Diese Seite wurde zuletzt am 2. Februar 2021 um 19:52 Uhr bearbeitet.
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Melanie Maria Theresa Brüßeler
Student/in der Humanmedizin