Pylorusstenose (Katze)
Synonym: Pylorusverengung
Englisch: pyloric stenosis
Definition
Als Pylorusstenose bezeichnet man eine Stenose (Verengung) des Magenausgangs (Pars pylorica) bei der Katze.
Epidemiologie
Pylorusstenose treten gehäuft bei Siamkatzen auf und werden meist schon im Welpenalter klinisch relevant.
Ätiopathogenese
Störungen der Pylorusfunktion scheinen bei der Katze auf einer genetischen Prädisposition zu beruhen.
Die genauen Pathomechanismen der Erkrankung sind bislang (2020) noch unklar. Häufig handelt es sich um eine mechanische Verengung des Pylorus durch Fibrose und Hypertrophie der Tunica muscularis.
Klinik
Betroffene Katzenwelpen fallen gewöhnlich nach dem Absetzen durch chronisches Erbrechen und damit einhergehende Wachstumsverzögerungen auf. Häufig kann gleichzeitig auch ein Megaösophagus nachgewiesen werden, weshalb die Tiere neben Erbrechen auch vielfach an Regurgitation leiden.
Je nach Ausprägung kommt es zu Komplikationen wie Aspirationspneumonien und/oder Ösophagitis.
Diagnose
Die Diagnosestellung stützt sich vor allem auf die Befunde von bildgebenden Verfahren. Auf nativen Röntgenbildern lassen sich oftmals ein erweiterter, futter- bzw. flüssigkeitsgefüllter Magen darstellen, der auf eine verzögerte Magenentleerung hinweist. Um die Magenentleerung beurteilen zu können, eignet sich auch eine kontrastmittelgestützte Schluckuntersuchung.
Im Ultraschall zeigt sich eine Wandverdickung im Bereich des Pylorus, die einer Invagination gleicht. Die Verdachtsdiagnose kann letztendlich mithilfe einer Endoskopie des Magens (Gastroskopie) bestätigt werden.
Therapie
Ziel der Therapie ist es, die mechanische Behinderung des Magenausgangs durch geeignete operative Verfahren zu beseitigen. Unterschiedliche Operationsverfahren, wie z.B. die Pyloromyotomie oder die Pyloroplastik nach Billroth (Billroth-I-Resektion) führen häufig zu einer deutlichen Besserung der Symptome. Bei der Pyloroplastik nach Billroth wird der Pylorus resiziert und eine End-zu-End-Anastomose mit dem Duodenum durchgeführt.
Konservative Behandlungsmethoden wie z.B. eine Änderung der Futterkonsistenz oder eine parasympatholytisch-prokinetische Unterstützung der Pylorusfunktion sind in den meisten Fällen erfolglos.
Literatur
- Kook PH, Heilmann RM, Steiner JM, Vannini R. Krankheiten des Magen-Darm-Traktes. In: Lutz H, Kohn B, Forterre F (Hrsg.). 2015. Krankheiten der Katze. 5., vollständig überarbeite und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in MVS Medizinverlag Stuttgart GmbH & Co. KG.669-725.
- Syrcle JA, Gambino JM, Kimberlin WW. 2013. Treatment of pyloric stenosis in a cat via pylorectomy and gastroduodenostomy (Billroth I procedure). J Am Vet Med Assoc 242(6):792-797. doi:10.2460/javma.242.6.792
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