(Weitergeleitet von Pulslos-Krankheit)
Synonym: Mangold-Roth-Krankheit, Pulslos-Krankheit, Obliterationssyndrom
Englisch: Mangold-Roth-disease, pulseless disease
Als Aortenbogensyndrom bezeichnet man die Stenose mehrerer oder aller vom Aortenbogen abzweigenden Arterien mit oder ohne Beteiligung des Aortenbogens.
Ursächlich sind arteriosklerotische Gefäßverschlüsse oder Vaskulitiden (insbesondere Takayasu-Arteriitis).
Klinisch zeigen sich die Symptome des entsprechenden Gefäßverschlusses, die bei entzündungsbedingter Ursache mit Fieber, Schwäche und Gewichtsverlust vergesellschaftet sind.
vergleiche auch: Subclavian-Steal-Syndrom
siehe auch: TIA
Arteriosklerotische Stenosen der Halsgefäße mit signifikanter Lumeneinengung und konsekutiver zerebraler Minderversorgung bergen die Gefahr eines ischämisch zerebralen Insultes. Desweiteren besteht das Risiko einer arteriellen Embolie
auf Grundlage einer Thrombosierung der atheromatösen Plaques.
Die Komplikationen der Takayasu-Arteriitis ergeben sich aus dem zu Grunde liegenden Befallmuster (siehe dort).
Die Diagnose des Aortenbogensyndroms wird durch die Anamnese, die körperliche Untersuchung, bildgebende Verfahren und ggf. Laboruntersuchungen gestellt.
Bei Subclaviabeteiligung besteht sichtdiagnostisch ein blasses Hautkolorit der Arme, sowie ein deutlich abgeschwächter Radialispuls mit Blutdruckdifferenz (>10mmHg) im Seitenvergleich. Bei beidseitiger Stenose sind die gemessenen Werte in Relation zu den unteren Extremitäten zu bewerten. Typischerweise zeigt sich eine arterielle Hypotonie der Arme bei Hypertonie der Beine.
Zur Objektivierung und Quantifizierung des Befundes geeignete bildgebende Verfahren sind
Auf Grundlage des Befundes ist die weitere Therapie zu planen.
Bei entzündlicher Ursache zeigt sich eine Erhöhung der BSG bei erhöhtem CRP und Leukozytose.
Die Therapie des Aortenbogensyndroms erfolgt ursachenabhängig.
Die Behandlung arteriosklerotisch bedingter signifikanter Gefäßstenosen erfordert eine operative Intervention. Zur Rekanalisation der Aortenabgangsgefäße geeignete Verfahren sind
Bei nicht signifikanten, asymptomatische Stenosen und nach erfolgter Therapie gilt die Ausschaltung bzw. Verminderung der arteriosklerotischen Risikofaktoren, sowie die Ausschaltung potentieller Emboliequellen (artheromatöse Plaques, Gefäß-Interponate) durch konsequente Antikoagulation.
siehe auch: Takayasu-Arteriitis
Tags: Aorta, Aortenbogen, Stenose
Fachgebiete: Hämatologie
Diese Seite wurde zuletzt am 26. Juni 2017 um 10:41 Uhr bearbeitet.
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