Gerontopsychiatrie
von altgriechisch: γέρων ("gerōn") - alt, bejahrt
Synonyme: Alterspsychiatrie, Geropsychiatrie, Psychogeriatrie
Englisch: geriatric psychiatry
Definition
Die Gerontopsychiatrie ist ein Fachbereich in der Psychiatrie, das sich mit der Diagnostik, Behandlung und Prävention psychischer Erkrankungen bei älteren Erwachsenen beschäftigt. Die Altersgrenze ist dabei nicht starr definiert, wird aber meist etwa ab dem 65. Lebensjahr gezogen.
Ätiologie
Psychische Erkrankungen im Alter haben oft multifaktorielle Ursachen:
- Neurodegenerative Prozesse
- Multimorbidität und Polypharmazie
- Soziale Faktoren: Vereinsamung, Verwitwung, gesellschaftlicher Rollenverlust
- Kognitive Defizite und funktionelle Einschränkungen
- Biografische Belastungen und Traumata
Hinzu kommen altersbedingte Veränderungen im Gehirn, in der Pharmakokinetik und -dynamik und in der Stressverarbeitung.
Häufige Krankheitsbilder
Zu den typischen Krankheitsbildern der Gerontopsychiatrie zählen:
Psychische Störungen
Kognitive Störungen
Reaktive Störungen
- Traumata/Stress
- Reaktion auf belastende Lebensumstände
- Psychische Belastung durch Alterserkrankungen (z.B. Krebserkrankung)
Diagnostik
Die Erhebung einer gezielten Anamnese sowie eine eingehende klinische Untersuchung spielen in der Alterspsychiatrie eine wichtige Rolle. Weiterhin kommen kognitive Testverfahren zum Einsatz (z.B. MMST, DemTect, Uhrentest). In der Gerontopsychiatrie werden heute (2025) auch vermehrt bildgebende Verfahren, wie Neuroimaging verwendet.
Therapie
Die Therapie richtet sich nach dem jeweiligen Krankheitsbild. Häufig wird eine Kombination aus Psychopharmaka, Psychotherapie, Ergotherapie, Physiotherapie und Logopädie eingesetzt.
Quellen
- SwissMedical.net - Psychiatrie und Psychotherapie: Alterspsychiatrie, abgerufen am 24.03.2025
- who.int – Mental health of older adults, abgerufen am 25.03.2025