Polyvinylacetatphthalat
Synonyme: Phthalavin, Polyvinyl-Acetat-Phthalat
Handelsname: Opadry®
Definition
Polyvinylacetatphthalat, kurz PVAP, ist ein pharmazeutischer Hilfsstoff, der als Filmbildner für magensaftresistente Tabletten eingesetzt wird.
Chemie
Polyvinylacetatphthalat ist ein Polymer mit einem Grundgerüst aus Polyvinylalkohol, bei dem die Hydroxygruppen entweder mit Phthalsäure oder Essigsäure verestert sind. Manche der Hydroxygruppen liegen unverestert vor. Die Phthalsäureester haben einen Anteil von 55 bis 62 %.
Das Polymer hat eine molare Masse von 45.000 bis 60.000 g/mol. Es liegt als weißes Pulver mit guten Fließeigenschaften vor. Es riecht schwach nach Essigsäure. Polyvinylacetatphthalat ist gut löslich Ethanol und Methanol. Es ist schlecht löslich in Aceton und Isopropanol, und unlöslich in Wasser und Chloroform. Die Glasübergangstemperatur liegt bei ca. 42,5 °C.
Anwendung
Polyvinylacetatphthalat dient als Filmbildner für magensaftresistente Überzüge auf Tabletten. Die Anwendungskonzentration liegt bei 6 bis 8 % des Tablettengewichts. Es kann mit den Weichmachern Triethylcitrat, Macrogol 400, Triacetin, Acetyltriethylcitrat oder Diethylphthalat kombiniert werden.
Inkompatibilitäten
Wenn Tabletten mit einem Polyvinylacetatphthalat-Film bei hohen Temperaturen oder Luftfeuchtigkeit gelagert werden, können die Phthalat- und Acetat-Ester gespalten und die Magensaftresistenz verringert werden. Polyvinylacetatphthalat ist inkompatibel mit Benzocain. Es bildet Komplexe mit Povidon, was jedoch auch zur Maskierung von bitter schmeckenden Wirkstoffen ausgenutzt werden kann.
Toxizität
Quellen
- Peter C. Schmidt, Siegfried Lang (2013): Pharmazeutische Hilfsstoffe, Govi-Verlag, Eschborn
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