Diethylphthalat
Englisch: diethyl phthalate
Definition
Diethylphthalat ist ein Weichmacher, der als pharmazeutischer Hilfsstoff in Filmüberzügen von Kapseln, Tabletten und Granulaten verwendet wird.
Chemie
Diethylphthalat hat eine molare Masse von 222,2 g/mol. Die Summenformel lautet C12H14O4. Bei Raumtemperatur liegt es als klare, farblose bis gelbliche Flüssigkeit vor. Es zeigt ein viskoses Fließverhalten, die Viskosität wird mit 12 bis 14 mPa⋅s angegeben. Der Geschmack ist bitter, der Geruch erinnert schwach an Ether. Diethylphthalat ist sehr leicht löslich in Ethanol und Ether, jedoch unlöslich in Wasser. Aufgrund der geringen Wasserlöslichkeit von 0,1 g pro 100 ml zeigt Diethylphthalat praktisch keinen Auswascheffekt. Der Schmelzpunkt liegt bei -40 °C, der Siedepunkt bei 295 °C. Diethylphthalat hat eine Dichte von 1,110 bis 1,112 g/cm3 und einen Brechungsindex von 1,500 bis 1,505.
Anwendung
Diethylphthalat wird als Weichmacher in Filmüberzügen angewendet. Die Anwendungskonzentration liegt zwischen 10 und 20 % des Gewichts des Filmbildners. Versuche mit 10 % Diethylphthalat in Polymethacrylat-Filmüberzügen senkte die Mindestfilmbildetemperatur (MFT) auf 6 bis 22 °C, während 20 % Diethylphthalat die MFT auf 0 bis 5 °C herabsetzte.
Diethylphthalat wird auch in Kosmetika eingesetzt.
Inkompatibilität
Diethylphthalat ist mit allen gängigen Filmbildnern kombinierbar. Es sollte nicht mit Oxidationsmitteln verarbeitet werden. Starke Säuren und Basen können u.U. zur Hydrolyse des Esters führen.
Toxizität
Quelle
- Peter C. Schmidt, Siegfried Lang (2013): Pharmazeutische Hilfsstoffe, Govi-Verlag, Eschborn