Benzocain
Handelsnamen: Anaesthesin, Dobendan Strepsils, Dorithrisin u.a.
Synonyme: 4-Aminobenzoesäureethylester, para-Aminobenzoesäureethylester, p-Aminobenzoesäureethylester
Englisch: Benzocaine
Definition
Benzocain ist ein Lokalanästhetikum vom Ester-Typ, das vor allem in der Behandlung von Schmerzen eingesetzt wird.
Chemie
Benzocain ist 4-Aminobenzoesäureethylester. Im Gegensatz zu den meisten Lokalanästhetika besitzt es entgegen dem Löfgren-Prinzip keine tertiäre Aminogruppe.
Wirkmechanismus
Das Lokalanästhetikum verhindert den Einstrom von Natrium in die Zelle, so dass es zu keiner Depolarisation und folglich auch zu keinem Aktionspotential kommt. Eine Sinneswahrnehmung bleibt in dem von dem entsprechenden Nerven versorgten Hautareal (Dermatom) aus.
Indikationen
- Das Arzneimittel kommt insbesondere in der lokalen Schmerz-Therapie auf Haut und Schleimhäuten zum Einsatz. So können das Rektum sowie der Mundrachenraum örtlich betäubt werden. Auch dient der Wirkstoff zur Linderung von Juckreiz und Husten.
- Ein weiteres Einsatzgebiet stellt der Geschlechtsverkehr dar. Hier verzögert Benzocain die Ejakulation des Mannes und schützt somit vor vorzeitigem Samenerguss, um der Partnerin das Erreichen des Orgasmus zu ermöglichen.
Darreichungsformen
Als Lokalanästhetikum wird Benzocain topisch appliziert. In der Behandlung von Husten wird es als Lutschtablette eingenommen. In manchen Kondomen ist eine bestimmte Menge des Wirkstoffes eingearbeitet, die durch Wärme aufgenommen wird und zu einer Desensibilisierung der Eichel des Mannes führt. So soll einer vorzeitigen Ejakulation vorgebeugt werden.
Nebenwirkungen
- Überempfindlichkeitsreaktionen, allergische Hautreaktionen
- Methämoglobinämie
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
- Allergien gegen Konservierungsstoffe wie Parabene können zu Kreuzallergien führen
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