Glasübergangstemperatur
Definition
Die Glasübergangstemperatur (Tg) ist der Temperaturbereich, in dem ein amorpher Festkörper erweicht und fließende Eigenschaften annimmt. Der Name ist abgeleitet von Glas, das einer der wichtigsten amorphen Feststoffe ist.
Hintergrund
Amorphe Substanzen können wegen ihrer Moleküleigenschaften im festen Zustand kein gleichmäßiges, geordnetes Kristallgitter aufbauen. Deshalb bilden sich im festen Zustand ungeordnete, unterschiedlich starke Bindungen zwischen den Molekülen. Wird dieser Festkörper erwärmt, werden die schwächeren Bindungen bei niedrigeren Temperaturen aufgespalten als die stärkeren Bindungen. Folglich wird innerhalb eines bestimmten Temperaturbereichs eine schrittweise Erweichung bzw. Verflüssigung beobachtet.
Amorphe Festkörper unterscheiden sich dadurch von kristallinen Festkörpern, bei denen alle Bindungen gleich stark sind und somit bei einem scharf definierten Schmelzpunkt alle gleichzeitig brechen.
Quellen
- R. Voigt (2010): Pharmazeutische Technologie, Deutscher Apotheker Verlag, Stuttgart
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